Zecken beim Hund – Gefahren, Schutz & richtige Entfernung

Zecken beim Hund Risiken, Empfehlungen Zeckenschutz und mehr

Zecken beim Hund gehören zu den lästigsten und gefährlichsten Parasiten  – und leider auch für uns Menschen. Sobald die Temperaturen steigen, sind die kleinen Blutsauger unterwegs und warten im Gras, Gebüsch oder Unterholz auf den nächsten Wirt. Für Deinen Hund kann ein Zeckenstich nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich werden, weil Zecken schwere Krankheiten übertragen können.

In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über Zecken beim Hund wissen musst: von den möglichen Gefahren über Schutzmaßnahmen bis hin zur richtigen Entfernung.

Gefahren durch Zecken beim Hund

Zecken sind nicht nur nervige Plagegeister – sie können gefährliche Krankheitserreger übertragen. Besonders heimtückisch: Dein Hund merkt den Stich oft nicht, und Symptome treten häufig erst Tage oder Wochen später auf.

Wichtige Krankheiten, die Zecken in Deutschland auf Hunde übertragen können:

  • Borreliose (Lyme-Borreliose beim Hund)
    Verursacht durch Bakterien (Borrelia burgdorferi). Symptome können Fieber, geschwollene Lymphknoten, Gelenkentzündungen und Bewegungsstörungen sein.
  • Anaplasmose
    Bakterielle Infektion, die zu Fieber, Abgeschlagenheit, Lahmheit und Blutgerinnungsstörungen führen kann.
  • Babesiose („Hundemalaria“)
    Verursacht durch einzellige Parasiten, die die roten Blutkörperchen zerstören. Symptome: hohes Fieber, Schwäche, Gelbfärbung der Schleimhäute.
  • Ehrlichiose ist eine durch Zecken übertragene bakterielle Infektionskrankheit bei Hunden, die durch das Bakterium Ehrlichia canis ausgelöst wird. Die Krankheit befällt vor allem weiße Blutkörperchen und kann in verschiedenen Stadien verlaufen, von akut über subklinisch bis hin zu chronisch. Symptome ind meist Fieber, Lethargie, Gewichtsverlust, Erbrechen, Nasenbluten, blasse Schleimhäute, Schwellungen der Lympfknoten sowie Anfälle und Lähmungen.
  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
    Eine Virusinfektion, die beim Menschen oft diskutiert wird, aber auch Hunde selten betreffen kann. Führt zu neurologischen Ausfällen und kann lebensbedrohlich sein.

Und nicht selten bilden sich zudem nach einem Zickenstich auch sogenannte Hot Spots, unter anderem, weil manche Hunde versuchen, die Zecken selbst raus zu „operieren“.

Wie wird bei einer Erkrankung behandelt?

Die Diagnose kann meist über ein Blutbild erfolgen. Die Behandlung richtet sich nach der Erkrankung. Für FSME gibt es keine spezifiische Behandlung. Babeiose wird mit einem Antiparasitikum behandelt und die anderen Erkrankungen durch Antibiotikum.

Wann übertragen Zecken die Krankheiten?

Zecken übertragen Erreger nicht sofort beim Einstich.

  • Borreliose-Bakterien benötigen oft 12–24 Stunden, bis sie vom Darm der Zecke in die Blutbahn des Hundes gelangen.
  • Andere Erreger, wie Anaplasmen oder Babesien, können bereits innerhalb weniger Stunden übertragen werden.
  • FSME wird kann sofort übertragen werden.

Das heißt: Je schneller Du die Zecke entfernst, desto geringer ist das Infektionsrisiko. Besser ist natürlich, wenn es gar nicht erst zum Stich kommt.

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Stechen oder Beißen – was machen Zecken eigentlich?

Oft hört man „Zeckenbiss“ – biologisch korrekt ist jedoch Zeckenstich.

Zecken haben keinen Kiefer wie z. B. Mücken oder Flöhe, sondern einen Stechrüssel (Hypostom), mit dem sie die Haut aufritzen und sich festsaugen. Der Rüssel ist mit Widerhaken besetzt, damit die Zecke fest verankert bleibt. Zusätzlich gibt sie Speichel ab, der die Blutgerinnung hemmt und betäubend wirkt – so merkt Dein Hund den Stich kaum.

Welche Zeckenarten gibt es in Deutschland?

In Deutschland sind vor allem drei Zeckenarten für Hunde relevant:

  1. Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
    Häufigste Zeckenart hierzulande, Überträger von Borreliose und FSME.
  2. Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
    Kann die Babesiose übertragen. Wird vor allem in feuchten, waldnahen Gebieten gefunden.
  3. Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
    Ursprünglich aus wärmeren Regionen, mittlerweile aber auch in beheizten Gebäuden (z. B. Tierheimen, Hundepensionen) heimisch. Kann sogar in Wohnungen überleben und Krankheiten wie Ehrlichiose übertragen.
  4. Schafzecke
  5. Hyalomma-Zecke (vielleicht hast Du schon mal den Begriff „Jäger-Zecke“ gehört

Zecken beim Hund

Leider verbreiten sich viele Zeckenarten durch die milderen Winter immer weiter.

Zecken beim Hund: Wo ist die Zeckengefahr besonders groß?

Zecken lieben feuchte, schattige und bewachsene Orte.

Besonders gefährlich sind:

  • hohes Gras und Gebüsch am Waldrand
  • Uferbereiche von Flüssen und Seen
  • Hundewiesen und Parkanlagen mit dichter Vegetation
  • Laub- und Mischwälder
  • Regionen mit mildem Klima (z. B. Oberrhein, Bayern, Teile Norddeutschlands) – dort sind Zecken oft ganzjährig aktiv

Tipp: Zeckengefahr besteht nicht nur im Sommer. Schon ab 7–8 °C werden Zecken aktiv. Aber Achtung: Erst bei mehrtätigem Frost bist Du auch wirklich sicher vor Zecken.

Wie schütze ich meinen Hund und mich vor Zecken?

Einen 100% Schutz vor Zecken beim Hund gibt es nicht, es sei denn, Du gehst mit Deinem Hund niemals vor die Tür. Und da sind wir uns glaube ich einig, dass das keine Option ist ;-) Du kannst das Risiko auf einen „Zeckenbiss“ aber senken, in dem Du einige Punkte beachtest:

Zeckenkontrolle nach jedem Spaziergang

Kämme oder streiche Deinen Hund gründlich ab – besonders an Ohren, Hals, Achseln, Bauch und Pfoten. Häufig werden die Zecken während einer Ruhephase Deines Hundes nach dem Spaziergang noch mal aktiv und suchen sich das perfekte Plätzchen.

Aber Achtung: Reines Absuchen reicht oft nicht aus. Es gibt Zecken, die noch so winzig sind, dass man sie kaum mit dem bloßen Auge erkennt – erst recht nicht in langem und dichten Fell oder auf dunkler Haut.

Zecken beim Hund – Zeckenschutzmittel nutzen

Es gibt verschiedene Präparate:

  • Spot-on-Lösungen: werden im Nacken aufgetragen, wirken repellierend oder abtötend
  • Zeckenhalsbänder: geben kontinuierlich Wirkstoffe ab
  • Tabletten: wirken systemisch und töten Zecken nach dem Stich

Besprich mit Deinem Tierarzt, was am besten zu Deinem Hund passt. Nicht jede Möglichkeit ist für jeden Hund bzw. für Eure Lebensumstände geeignet.

Zeckenschutzmittel  arbeiten meist repellierend (abwehrend) und / oder abtötend. Bei reppelierenden Produkten arbeitet das Präparat so, dass es durch einen unangenehmen Reiz dafür sorgt, dass Zecken gar nicht erst stechen. Insektizide Mittel töten die Zecke, sobald sie sticht.

Viele Kritiker der insektiziden Lösungen behaupten, dass es kein wirksamer Schutz sei, dass die Zecke erst nach dem Stich getötet wird. Hierzu solltest Du allerdings wissen, dass lediglich FSME sofort beim Stich übertragen wird, die anderen Krankheiten erst später. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist beim Hund zwar nicht ausgeschlossen, kommt aber seltener vor.

Wie wirksam ist natürlicher Zeckenschutz für Hunde?

Es gibt unzählige „natürliche“ Mittel, die im Bereich Zecken beim Hund vermarketet werden. Hierzu solltest Du wissen, dass die Wirksamkeit dieser Produkte umstritten und nicht wissenschaftlich belegt ist. Hierzu gehören unter anderem Kokosöl, Schwarzkümmelöl, verschiedene ätherische Öle und mir. Und Vorsichtig: Auch natürliche Mittel können eine gesundheitliche Gefahr für Deinen Hund sein.

Auch der Einsatz von Bernsteinketten und EM-Keramikketten ist wissenschaftlich nicht erwiesen und eher fragwürdig.

Zecken beim Hund können auch im Garten aufgenommen werden

Sobald Du mit Deinem Hund draußen bist, kann er sich Zecken einfangen – ganz egal wo, sogar in der Stadt. Ein Mal im Busch geschnüffelt und schon kann es zu spät sein.

Bei Deinem eigenen Garten kannst Du auf folgende Punkte achten:

  • Rasen regelmäßig kurz halten
  • Büsche und hohes Gras im Garten vermeiden

Allerdings wollen wir selbst nicht auf Büsche und einen grünen Garten verzichten :-)

Impfen gegen Zeckenkrankheiten – wann und wogegen?

Für Hunde gibt es keine Impfung gegen alle Zeckenkrankheiten.

In Deutschland ist nur die Borreliose-Impfung für Hunde zugelassen. Sie kann sinnvoll sein, wenn Du in einem Hochrisikogebiet lebst und Dein Hund viel draußen unterwegs ist. Oder eben auch, wenn Du mit Deienm Hund in ein Hochrisikogebiet fährst (Urlaub). Gegen FSME gibt es nur eine Impfung für Menschen – für Hunde existiert keine zugelassene Variante.

Sprich mit Deinem Tierarzt, ob die Borreliose-Impfung für Deinen Hund Sinn macht. Und an dieser Stelle ein kleiner Reminder auch für Dich: Eine FSME-Impfung ist für uns Menschen absolut sinnvoll! Besprich Dich auch mit Deinem Hausarzt und lasse Dich beraten.

Weitere Tipps für ein zeckenarmes Hundeleben

  • Zecken-Tagebuch führen: Notiere, wann und wo Du besonders viele Zecken findest – so kannst Du Spazierwege anpassen.
  • Gesundheit im Blick behalten: Nach Zeckenbefall auf Fieber, Lahmheit oder Appetitlosigkeit achten (kann zum Teil auch erst Tage / Wochen später eintreffen, deswegen ist eine Diagnose nicht immer leicht)
  • Dein Hund hatte einen Zeckenstich? Dann hebe die Zecke auf. Im Fall der Fälle kann sie eingeschickt und auf Krankheiten untersucht werden
  • Natur bewusst genießen: Zecken lassen sich nie 100 % vermeiden – aber mit der richtigen Vorsorge minimierst Du das Risiko erheblich.

Zecken beim Hund? Auch Dein Schutz ist wichtig!

Ein Familienmitglied von uns hatte mal Borreliose im fortgeschrittenen Stadium. Es war schlimm! Und es war Glück, dass von der akuten Phase keine Schäden zurückgeblieben sind. Nimm die typischen Erkrankungen, die durch eine Zecke übertragen werden, bitte auf keinen Fall auf die leichte Schulter.

Leider gibt es auch für uns Menschen keinen 100%igen Schutz. Aber Du kannst auf ein paar Punkte achten, um das Risiko auch bei Dir zu minimieren.

  • Lange Kleidung und helle Stoffe tragen (Zecken leichter zu sehen)
  • Zeckenspray nutzen
  • Nach dem Spaziergang gründlich absuchen

So entfernst Du eine Zecke richtig

  1. Zeckenkarte oder Zeckenzange (gehört auch in jede Hundereiseapotheke) nutzen – keine Pinzette mit scharfen Kanten, um den Körper nicht zu quetschen.
  2. Möglichst nah an der Haut ansetzen.
  3. Langsam und gerade herausziehen (nicht drehen, nicht ruckartig ziehen).
  4. Einstichstelle desinfizieren.
  5. Zecke sicher entsorgen (z. B. mit Klebeband oder ins Gefrierfach legen).
Mythos entlarvt: Öl, Nagellack oder Klebstoff helfen nicht – im Gegenteil, sie können dazu führen, dass die Zecke Erreger schneller abgibt.

Zecken beim Hund richtig entfernen

Und noch ein toller Tipp: Damit sein Hund sich Zecken im Fall der Fälle auch entspannt entfernen lässt, hilft es, wenn Du ein Kooperationssignal dem Hund beibringst. Wir haben Dir alle Informationen im verlinkten Beitrag zusammengefasst.

Fazit: Zecken beim Hund – Wachsamkeit ist der beste Schutz

Zecken beim Hund sind klein, aber ihre Folgen können groß sein. Mit einer Kombination aus täglicher Kontrolle, wirksamem Zeckenschutz und schneller Entfernung schützt Du Deinen Hund am besten. Beobachte ihn nach jedem Stich genau – und suche bei ungewöhnlichen Symptomen frühzeitig den Tierarzt auf.

So kannst Du mt Deinem Hund die Natur unbeschwert genießen – und Du bleibst entspannt, selbst in der Zeckensaison.

Bildnachweise: Depositphotos.com Tick removal @ sasel77, Close-up view of tick on human finger against dog lying in grass. @ Chalabala, Red tick on the grass. Female tick on the grass in summer in Poland, Europe. @ adoazi

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