Joggen mit Hund – gemeinsames Laufen für mehr Fitness

Joggen mit Hund

Joggen mit Hund ist eine tolle Möglichkeit, dass Du Dich gemeinsam mit Deinem Vierbeiner körperlich auslastest. Und zudem ist es eine tolle Motivation, wenn Du nicht alleine Laufen musst, sondern Deinen Hund bei Dir hast. Damit das gemeinsame Lauftraining allerdings auch gesund ist, solltest Du ein paar wichtige Punkte beachten und das Training richtig aufbauen. Wie Du das machst, verraten wir Dir in unserem Beitrag.

Joggen mit Hund: Welche Möglichkeiten gibt es?

Wenn Du mit Deinem Hund laufen gehen möchtest, gibt es zwei bzw. sogar drei Möglichkeiten. Hierbei kannst Du unterscheiden, ob sich Dein Hund im Freilauf befindet, neben Dir läuft oder sich im Zug befindet (er Dich also zieht).

Für welche Variante Du Dich entscheidest, hängt von Dir, Deinem Hund und Eurem Fitnesslevel ab. Natürlich ist es für Deinen Hund anstrengender, Dich zu ziehen. Dementsprechend sollte er eine gewisse Kondition mitbringen. Wenn Du nun denkst, dass es einfacher für Dich ist, dass Dein Hund Dich zieht, täuschst Du Dich jedoch. Zwar erleichtert es grundsätzlich das Laufen, aber auch Du solltest eine grundlegende Fitness mitbringen. Denn nicht selten ist das Tempo im Zug deutlich höher und Du kannst die Geschwindigkeit nicht so gut kontrollieren.

In unserem Beitrag wollen wir daher eher auf das Joggen mit Hund eingehen: Dein Hund läuft neben Dir und nicht im Zug. Im Freilauf sollte er sich nur befinden, wenn die Umgebung ungefährlich ist, keine Brut- und Setzzeit oder aus anderen Gründen eine Leinenpflicht besteht und Dein Hund keine Jagdtendenzen zeigt.

Muss mein Hund beim Joggen immer angeleint sein?

Wie eben schon gesagt, gibt es natürlich eine Gründe, warum Dein Hund nicht dauerhaft im Freilauf sein sollte. Wenn kein Grund dagegen spricht, kann Dein Hund natürlich auch in den Freilauf. Ein Punkt ist mir hierbei aber sehr wichtig: Kommen Dir andere Jogger, Fahrradfahrer oder Passanten entgegen, sollte Dein Hund immer abrufbar sein. Führe ihn bitte immer bei Dir an anderen Personen und Tieren entlang und zeige, dass von Euch keine Gefahr ausgeht. Es gibt viele Menschen, die wirklich Angst vor Hunden haben! Das solltest Du bitte respektieren.

Joggen mit Hund im Freilauf
Wenn Dein Hund gut hört und keine anderen Gründe dagegen sprechen, darfst Du Deinen Hund beim Joggen natürlich auch mal in den Freilauf lassen. Achte bitte aber darauf, dass niemand belästigt wird.

Außerdem muss Dein Hund beim Laufen bzw. Joggen an der Leine meist sehr gleichmäßig laufen und kann nicht gewisse Läufe entlasten. Dies kann für einen gleichmäßigen Muskulaturaufbau sehr gut sein – vorausgesetzt, Dein Hund ist natürlich gesund.

Kann ich mit jedem Hund Joggen gehen?

Bevor Du Dir nun die Laufschuhe anziehst und mit Deinem Hund losläufst, solltest Du erst prüfen, ob Dein Hund überhaupt zum Joggen geeignet ist. Dabei gibt es einige Punkte zu beachten:

Grundsätzlich gilt, dass nur ein ausgewachsener Hund joggen gehen sollte. Und das ist frühestens mit einem Jahr. Je nach Hunderasse solltest bis zu zwei Jahre warten. Ist Dein Hund zu jung, sind die Knochen und Gelenke noch nicht ausreichend gefestigt. Die Folge von einer Überbelastung könnte Arthrose und andere Erkrankungen sein. Lasse Deinen Hund also erstmal in Ruhe erwachsen werden.

Ist er ausgewachsen, solltest Du vor dem Beginn der Laufkarriere beim Tierarzt vorstellen. Nur ein gesunder Hund sollte auch Sport machen. Gibt Dir Dein Tierarzt sein Einverständnis zum Laufen, kannst Du weiter planen. Sofern Dein Hund unter Übergewicht leidet, sollte er erstmal abnehmen.

Übrigens eignen sich einige Hunderassen besser als andere zum Laufen. Für sehr große Hunderassen wie dem Irischen Wolfshund oder der Dogge ist die Belastung auf langen Strecken sehr hoch. Deswegen ist das gemeinsame Lauftraining nicht so gut geeignet. Dackel neigen sehr schnell zu einem Bandscheibenvorfall. Auch für Dackel sind andere Aktivitäten besser geeignet. Rassen wie der Dalmatiner, Hütehunde oder auch Huskies dagegen sind meist begeisterte Läufer.

Wo wir auch gerade beim nächsten Punkt wären: Begeisterung! Natürlich sollte Dein Hund auch Spaß an der gemeinsamen Laufeinheit haben. Sofern Du merkst, dass er sich so gar nicht dafür begeistern lässt, ist sicherlich eine andere Beschäftigung besser geeignet.

Geistige oder körperliche Auslastung?

Ich stelle immer wieder fest, dass es im Hundetraining anscheinend nur noch schwarz oder weiß gibt. Die einen sagen: Der Hund muss körperlich ausgepowert werden. Die anderen meinen, ein Hund würde nur geistige Beschäftigung benötigen. Ich persönlich denke, dass die gesunde Mischung es macht.

Bewegung ist und bleibt wichtig, denn Bewegung hält gesund. Bewegung wirkt sich positiv auf den Organismus aus und macht in den meisten Fällen auch glücklich. Außerdem beugt es natürlich auch Übergewicht vor. Doch natürlich brauch auch der Geist „Bewegung“ in Form von Kopfarbeit.

Ob Du körperliche und geistige Auslastung gleichermaßen gewichtest oder das ein oder andere stärker gewichten solltest, ist ganz von Deinem Hund, seiner Gesundheit und auch seinem Alter abhängig.

Reicht Lauftraining als Auslastung aus?

Ein ganz klares: Nein! Wenn Du Deinem Hund jeden Tag nur das Lauftraining bietest, ist das nicht der richtige Weg. Natürlich sollte Dein Hund auch die Möglichkeit bekommen, einfach mal hier und da zu schnüffeln oder Sozialkontakte zu pflegen. Außerdem braucht auch Dein Hund Tage ohne Lauftraining um zu regenerieren!

So kannst Du zum Beispiel auch mal einen Ruhetag einlegen. An diesem Tag lasst Ihr es besonders langsam angehen und genießt die gemeinsame Zeit im Garten oder einfach auf dem Sofa.

Die richtige Ausrüstung für das Joggen mit Hund

Bist Du schon mal joggen gegangen und hast Dir etwas wund gelaufen? Nein? :-) Glück gehabt! Ich nämlich schon. Und das war wirklich unangenehm und hat einige Tage gedauert, bis ich wieder laufen konnte. Diese Wunden sind durch schlecht sitzende Kleidung entstanden. Ich weiß das. Aber sollte Dein Hund sich etwas wund reiben, wird er das nicht verstehen und könnte direkt eine negative Verknüpfung mit dem Joggen bilden. Also sollte für Dich feststehen: Auch der Vierbeiner benötigt eine gute Laufausstattung.

Natürlich musst Du Deiner Fellnase nun keine Sportschuhe kaufen. Die Ausrüstung für den Hund sieht anders aus. Da sich Dein Hund nicht im Zug befindet, sollte er ein gut sitzendes Hundegeschirr tragen. Ein Zuggeschirr wird nicht benötigt und wäre für das Joggen neben Dir sogar eher hinderlich. Zwar wäre auch das Laufen mit einem Halsband möglich, allerdings kann ein Halsband keine ruckartigen Bewegungen und Stürze abfangen. Greif deswegen bitte lieber zu einem Geschirr.

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Abgesehen vom richtigen Hundegeschirr solltest Du einen Rückdämpfer nutzen. Der Rückdämpfer federt Bewegungen ab und so schont er nicht nur den Rücken und die Wirbelsäule Deines Hundes, sondern auch bei Dir.

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Sofern Du Dir die Leine beim Joggen mit Hund umhängen willst, kannst Du den Rückdämpfer ganz einfach mit einer normalen Leine verbinden. Sofern Du sie lieber in der Hand behalten möchtest, kannst Du auch direkt zu einer elastischen Hundeleine greifen.

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Übrigens: Sehr praktisch ist auch noch ein Laufgurt für Dich. Dort kannst Du unter anderem auch Trinken für Deinen Hund und Dich mit Dir tragen.

Gefahren bei einer Joggingrunde mit Hund

Wenn Dein Hund den Gesundheitscheck überstanden hat, alt genug ist und auch die Ausrüstung bereit liegt, solltest Du noch einige Tipps wissen, bevor Du loslegen kannst.

Fangen wir mit dem Wetter an: Natürlich sollte Dir bewusst sein, dass Dein Hund ab einer bestimmten Außentemperatur nicht mehr joggen gehen sollte. Schon ab 20° Celsius kann das Joggen zu heiß sein. Hunde schwitzen nämlich nicht so wie wir Menschen. Die einzigen Schweißdrüsen unserer Hunde befinden sich unter den Pfoten (also in den Ballen). Ansonsten versuchen sie über das Hecheln die Körpertemperatur zu senken bzw. zu regulieren. Das geht aber nur bis zu einem gewissen Maß. Kann Dein Hund die Körpertemperatur nicht mehr regulieren, ist die Gefahr auf einen Hitzeschlag groß. Nimm diese Gefahr bitte ernst.

Dann solltest Du Dir die Wegstrecke genauer überlegen. Es ist nicht gut, wenn Dein Hund dauerhaft auf Asphalt, Steinen oder Teer läuft. Das belastet die Gelenke zusätzlich und er trägt eben keine federnden Laufschuhe wie Du. Gut geeignet sind Wiesenwege und Waldboden.

WICHTIG: Wenn Du Deinen Hund gerade erst gefüttert hast, musst Du das Lauftraining verschieben. Man vermutet, dass Bewegung direkt nach der Fütterung eine Magendrehung beim Hund auslösen könnte. Wenn Du also einen gemeinsamen Lauf planst, füttere am Besten erst danach.

Wie baue ich das Joggen mit Hund auf?

Einfach loslaufen? Wie bei allem anderen braucht auch das entspannte Joggen nebeneinander ein bisschen Training. Gerne möchten wir Dir ein paar Trainingstipps mit auf den Weg geben, damit alles reibungslos klappt.

Übe einige Kommandos vorher

Hilfreich ist es, wenn Du einige Kommandos bereits als Trockenübung vor dem eigentlichen Laufen trainierst. Sie werden Deinem Hund und Dir das Leben leichter machen und die Kommunikation verbessern.

Das Joggen ist nicht mit dem bei Fuß laufen aus der sogenannten Unterordnung vergleichbar. Dein Hund muss Dir nicht unbedingt am Bein kleben, sondern soll locker neben Dir laufen. Daher kannst Du hierfür ein getrenntes Kommando aufbauen – zum Beispiel ein „bei mir“ oder ähnliches. Außerdem sind Seitenkommandos hilfreich für das Abbiegen.

Joggen mit Hund Rückdämpfer
Nutze beim Joggen einen Rückdämpfer oder eine elastische Leine. Das entlastet nicht nur Dich, sondern auch Deinen Hund und schützt vor Verletzungen.

Falls Du mal aus dem Lauf stehen bleiben musst, solltest Du das Deinem Hund möglichst vorher durch ein Stopsignal ankündigen können. Sofern Du später auch mal schneller läufst, kannst Du Deinem Hund Geschwindigkeitswechsel beibringen. Auch ein Kommando für weiter ist andersrum eine tolle Möglichkeit.

Zuguterletzt solltest Du Deinem Hund noch das Wechseln der Seite hinter Dir beibringen. Gerade bei Gegenverkehr bietet Dir das eine schöne Option, auf eine solche Situation zu reagieren und Unfälle zu vermeiden.

Das erste Lauftraining

Auch wenn Du sonst einige Kilometer mit Deinem Hund spazieren gehst, solltest Du langsam mit dem Laufen anfangen. Die gleichmäßige Geschwindigkeit ist für viele Hunde anstrengend. Und natürlich können auch unsere Hunde Muskelkater bekommen.

Deswegen ist der beste Start ein Intervalltraining. Du läufst fünf Minuten im gleichmäßigen Trab und gehst dann wieder fünf Minuten. Achte darauf, dass Deind Hund sich gut Deinem Tempo anpassen kann. Mehr als insgesamt 30 Minuten (also 15 Minuten laufen und 15 Minuten gehen im fünfminütigen Wechsel) sollten es anfangs nicht sein. Vor dem Laufen kannst Du allerdings ein bisschen mit Deinem Vierbeiner gehen. So kann er sich in Ruhe lösen, etwas schnüffeln und sich aufwärmen.

Wie sehen die nächsten Laufintervalle mit Hund aus?

Hast Du ein gutes Gefühl und Dein Hund fühlt sich im eben genannten Intervall wohl, kannst Du das Intervall verändern. Du läufst also sechs Minuten und gehst nur noch vier. Nach und nach kannst Du die Laufintervalle verlängern und die Gehintervalle dementsprechend verkürzen.

Später kannst Du auch die Strecke verlängern und auch das Tempo erhöhen – sofern Du das möchtest. Aber was für Dich wichtig ist, ist auch für Deinen Hund wichtig: Biete ihm die Möglichkeit, etwas zu trinken.

Wie viele Kilometer darf ich mit meinem Hund joggen gehen?

Ist Dein Hund gesund und gut trainiert, kannst Du mit ihm bis zu 20 Kilometer joggen gehen. Allerdings sollten 20 Kilometer oder mehr eher die Ausnahme sein. Zwar können gut trainierte Hunde mit einer guten Kondition sogar einen Marathon laufen, aber die Belastung für Gelenke ist beachtlich.

Lauftraining vorzeitig abbrechen

Gesundheit geht immer vor! Daher gibt es auch Gründe, warum Du das Training vorzeitig abbrechen solltest. Während des Laufens solltest Du immer ein Auge auf Deinen Hund haben. Sollte er unrund laufen oder gar humpeln, breche das Joggen bitte umgehend ab und lasse Deinen Hund untersuchen. Je nach Verletzung kann das Weiterlaufen einen dauerhaften Schaden an Sehnen und Gelenken hinterlassen!

Auch wenn Dein Hund plötzlich nicht mehr weiterlaufen möchte, solltest Du das als klares Warnzeichen annehmen. Vor allem dann, wenn er sonst ein sehr freudiger Laufbegleiter für Dich ist.

Wie weiter oben erklärt, ist Wärme für Hunde wesentlich anstrengender als für uns. Sollte Dein Hund stark hecheln, mache bitte umgehend eine Pause. Risikiere bitte nicht die Gesundheit Deines Hundes nur, weil Du Dein Laufziel vielleicht nicht erreichst. Das ist es wirklich nicht wert. Ein Hitzeschlag endet leider häufig tödlich!

Dein Hund benimmt sich beim Joggen wie ein Monster?

Einige Hunde versuchen bei Bewegung, ihren Besitzer zu begrenzen. Sie springen den Hundeführer an, beißen in die Leine oder kneifen sogar ins Bein. Dieses Verhalten zeigen mit großer Vorliebe Hütehunde. Aber natürlich kann das auch bei anderen Hunderassen vorkommen.

Die gute Nachricht: Du kannst es in den Griff bekommen. Die schlechte Nachricht: Es bedeutet Training und Geduld. Denn bei einem solchen Verhalten solltest Du vor allem viel Training in das Anlaufen stecken: Gehe zuerst schneller und belohne Deinen Hund dafür, wenn er brav bleibt. Dann läufst Du besonders langsam an. Wiederhole diesen Vorgang immer wieder und wieder und vergiss bitte in keinem Fall die Belohnung!

Wenn Dein Hund ein solches Hüteverhalten zeigt, solltest Du das eigentliche Lauftraining erstmal hinten anstellen und gezielt nur das Anlaufen trainieren. Du wirst sehen: Es wird sich auszahlen!

Fazit zum Joggen mit Hund

Gerade wenn Du selbst viel am Schreibtisch sitzen musst, wirst Du selbst merken, dass Laufen eine tolle Auslastung für Dich ist. Aber auch den meisten Hunden macht es Spaß, sich zu bewegen. Achte bitte unbedingt darauf, dass Du Deinen Hund nicht überforderst und er mit Freude dabei ist. Hat Dein Hund keine Lust am gemeinsamen Laufen, solltest Du das akzeptieren. Ihn zu „zwingen“ wird auch Deine Lauflust schmälern.

An erster Stelle sollte zudem immer die Gesundheit stehen. Neben dem Sport solltest Du auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Übrigens brauchst Du an der Futtermenge trotz des Joggens nichts nach oben zu ändern (es sei denn, Dein Hund nimmt generell sehr schnell ab und ist untergewichtig). Einige Futterzustätze wie Grünlippmuschelpulver können die Gelenke Deines Vierbeiners zusätzlich unterstützen.

Und, bist Du schon in Lauflaune? Dann wünschen wir Dir und Deinem Vierbeiner ganz viel Spaß!

 

Bildnachweis: Titelbild depositphotos.com Senior couple running @ halfpoint

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