„Mein Hund schnarcht lauter als mein Mann / meine Frau!“ Kennst Du das? In diesem Beitrag möchten wir mit Dir über das Thema Schnarchen beim Hund sprechen. Handelt es sich hierbei um eine niedliche Macke? Könnte auch ein ernstes gesundheitliches Problem dahinter stecken? Und was kann ich tun? All das erfährst Du wie immer hier in Deinem Floxik Blog.
Dein Hund schnarcht – das können die Gründe dafür sein
Inhaltsverzeichnis
Nicht nur wir Menschen schnarchen. Sicherlich hast Du auch schon mal gehört, dass Dein Hund schnarcht. Aber handelt es sich hierbei nur um eine niedliche – oder vielleicht auch manchmal nervige – Macke? Oder können auch ernste gesundheitliche Gründe dahinter stecken?
Nun, die Ursachen sind vielfältig. Die häufigsten Gründe hierfür sind Übergewicht beim Hund, Infektionen der Atemwege (Viren, Bakterien, Pilze, etc.), Allergien als auch Übergewicht, Tumore, Polypen (gutartige Wucherungen) oder Fremdkörper (zum Beispiel Grannen beim Hund). Die eben genannten Punkte sind also durchaus gesundheitlich bedingt.
Allerdings kann auch die Schlafposition Einfluss darauf haben, ob Dein Hund schnarcht. Manchmal wird auch nur geschnarcht, wenn Hunde träumen. Es ist also eine Folge davon, was sich gerade im Traum Deines Hundes abspielt.
Zusätzlich hat auch das Alter Einfluss darauf, ob Dein Hund schnarcht. Im Alter wird das Gewebe schwächer. Warum das Einfluss auf das Schnarchen hat, erklären wir Dir noch im Text.
Welche Hunderassen schnarchen besonders oft?
Neben den eben genannten Punkten kann das Schnarchen auch genetisch bzw. anatomisch bedingt sein. Es gibt Hunderassen mit verkürzten Atemnwegen (Brachyzephalie). Betroffen sind die brachyzephalen (kurzköpfigen oder auch kurznasigen) Hunderassen, die auch in den Bereich der Qualzuchten fallen.
Diese Hunderassen haben viele gesundheitliche Probleme. Unter anderem fällt ihnen das Atmen schwer – sowohl im wachen als auch schlafenden Zustand.
Betroffene Rassen sind unter anderem:
- American Bulldog
- Boston Terrier
- Cavalier King Charles Spaniel
- Continental Bulldogge
- Englische Bulldogge
- Französische Bulldogge
- Mops
- Pekingese
- weitere
Was passiert beim Schnarchen?
Um zu verstehen, warum unter anderem auch das Alter Einfluss darauf hat, ob Dein Hund schnarcht, wollen wir Dir kurz erklären, wie Schnarchen überhaupt entsteht.
Schnarchgeräusche beim Hund entstehen, weil die oberen Atemwege verengt sind. Die Verengung kann – wie oben beschrieben – verschiedene Gründe haben. Atmet Dein Hund nun ein, prallt die eingeatmete Luft auf einen Widerstand. Das Geräusch ist also eine Folge davon, dass an diesem „Hindernis“ Reibung entsteht. Hast Du schon mal flach über einen Flaschenrand gepustet? Das Geräusch, was dann entsteht, hat die gleiche Ursache,
Im Alter verliert das Bindegewebe an Spannung. Hierdurch entstehen Falten und der erhöht sich der Luftwiderstand, sodass Dein Hund schnarcht. Auch Erschlaffen die Stimmbänder im höheren Alter, was die gleiche Folge haben kann.
Welpen schnarchen dementsprechend deutlich seltener. Sollte Dein Welpe regelmäßig schnarchen (egal, ob leise oder laut), solltest Du es zur Sicherheit untersuchen lassen.
Schnarcht Dein Hund, wenn er wach ist?
Die meisten Hunde schnarchen im Schlaf. Manche Hunde haben, wenn sie träumen, sogar beim Schlafen die Augen offen. Wenn Dein Hund aber im vollen Bewusstsein schnarcht, ist dies auf jeden Fall ein Alarmsignal und Du solltest unbedingt zum Tierarzt. Das Schnarchen weißt auf Atembeschweren hin (auch diese können unterschiedliche Ursachen haben siehe oben) und sollte unbedingt untersucht werden.
Hängt das Schnarchen beim Hund mit Träumen zusammen?
Grundsätzlich sind Schnarchen und Träumen zwei unterschiedliche Prozesse und stehen nicht im direkten Zusammenhang. Allerdings kannst Du vielleicht beobachten, dass Dein Hund zappelt, die Augenlider flattern oder eher zuckt, knurrt oder gar bellt und dabei schnarcht?
In diesem Fall ändert sich häufig die Atemfrequenz und Dein Hund ist aufgrund seines Traums aufgeregt. Auch hierbei kann es dann zum Hundeschnarchen kommen. Sofern Dein Hund wirklich nur im Traum schnarcht, ist dies kein Grund zur Sorge.
Hund schnarcht – wann sollte ich damit zum Tierarzt?
Generell sind wir der Meinung: Lieber ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig zum Tierarzt. Gerade Infektionen, Fremdkörper oder Tumore können weitere ernste Folgen für Deinen Hund haben. Und nicht gut Luft zu kriegen, ist sowieso kein schönes Gefühl.
Wenn Dein Hund aber nur ein Mal kurz schnarcht, ist dies noch kein Grund zur Besorgnis. Vielleicht lag er gerade einfach komisch?
Regelmäßiges Schnarchen und plötzliches lautes Schnarchen sollte allerdings untersucht werden. Dein Hund schnarcht regelmäßig, aber nur leise? Ob das Schnarchgeräusch laut oder leise ist, spielt keine Rolle. Gehe im Zweifel lieber mit ihm zum Tierarzt und lasse ihn checken. Wir wollen hiermit keine Panik verbreiten, aber sicher ist sicher.
Zusätzlich gilt natürlich: Ab zum Tierarzt, wenn Du noch weitere Symptome wie häufiges Niesen, Nasenfluss, Husten, kratzen an der Nase oder andere Auffälligkeiten feststellst.
Hund schnarcht im Schlaf – das kannst Du dagegen tun
Sollte Dein Hund im Schlaf schnarchen und keine ernste Ursache haben, ist das im ersten Moment nicht schlimm. Allerdings kann es sehr störend werden, sollte Dein Hund bei Dir im Schlafzimmer schlafen und Du vielleicht sogar nur einen leichten Schlaf haben.
Daher die Frage: Was kann ich dagegen tun, dass mein Hund schnarcht? Bei kurznasigen Hunderassen ist meist neben anderen Maßnahmen ein Eingriff nötig.
Aber auch bei anderen Hunderassen solltest Du als erstes einen Tierarzt aufsuchen, um eventuelle Erkrankungen auszuschließen. Konnte dort kein Befund erhoben werden, geben wir Dir gerne weitere Tipps mit auf den Weg:
Übergewicht beim Hund unbedingt reduzieren
Nicht nur bei uns Menschen ist Übergewicht ein echtes Problem. Leider gibt es auch viel zu viele übergewichtige Hunde. Manche Hundehalter sehen es nicht oder wollen es nicht sehen / wahrhaben. Daber ist Übergewicht beim Hund stark gesundheitsschädigend.
Durch die Kilo, die Dein Hund zu viel auf den Rippen hat, werden unter anderem die Gelenke wesentlich schwerer belastet, da diese ja ein zu hohes Gewicht tragen müssen. Aber nicht nur Muskeln, Sehnen und Gelenke leiden darunter, sondern auch die Organe. Unter anderem kann das Gewicht auch auf die Atmung Deines Hundes schlagen und zum Schnarchen führen.
Leider ist Übergewicht beim Hund zudem ein Teufelskreis. Der Hund kann sich weniger bewegen, da er kurzatmig ist und die Gelenke weh tun. Durch weniger Bewegung werden weniger Kalorien abgebaut. Dementsprechend wird Dein Hund bei gleicher Fütterung noch dicker. Ein Hund mit einer guten Figur ist so viel lebensfroher und glücklicher. Sollte Dein Hund also zu „speckig“ sein, starte in Absprache mit einem Ernährungsberater für Hunde und Katzen eine Diät für Deinen Hund.
In welchem Moment schnarcht Dein Hund?
Eine weitere große Hilfe ist es, wenn Du Dir notierst, in welchen Momenten Dein Hund schnarcht. Vielleicht schnarcht er nur in einer bestimmten Position? Oder er schnarcht, wenn er an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Hundebett liegt? Wenn es quasi eine „äußere“ Ursache hat, kannst Du zum Beispiel das Hundebett einfach umstellen oder Deinem Hund ein anderes Hundebett zur Verfügung stellen.
Außerdem kann es Dir helfen, die genaue Ursache herauszufinden, wenn Du ein Muster im Verhalten Deines Vierbeiners erkennst.
Wähle das richtige Hundebett aus
Hundebetten haben nämlich durchaus eine Auswirkung auf den Schlaf Deines Hundes. So entlasten orthopädische Hundebetten und Kisten Deinen Hund an verschiedenen Druckpunkten. Hierdurch ist das Schlafverhalten besser. Je nach Form des Hundebetts kann der Kopf höher gelagert werden, welches zu einer Verbesserung der Atmung und somit zur Reduzierung des Hundeschnarchens führt.
Hund schnarcht: Achte auf die Luftfeuchtigkeit in den Räumen
Besonders im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit durch die Heizung. Trockene Luft führt zum Austrocknen der Schleimhäute, was wiederum das Schnarchen verschlimmern kann. Dementsprechend solltest Du auf eine gute Luftfeuchtigkeit achten. Hilfreich sind Wetterstationen, die die Luftfeuchtigkeit messen können.
Eine optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 40-60%. Durch einen Diffuser / Luftbefeuchter kannst Du die Luftfeuchtigkeit entsprechend anpassen. Auch regelmäßiges „richtiges“ Lüften ist wichtig.
Ätherische Öle dem Diffuser beigeben
Einige ätherische Öle können die Atemwege zusätzlich befreien. Hier kann beispielsweise Eukalyptus helfen. Gib einfach einen Tropfen in den oben genannten Diffuser. Auch Lavendel kannst Du hinzugeben, welches zusätzlich eine entspannende Wirkung hat.
Aber Achtung: Wenn in Deinem Haushalt Katzen leben, informiere Dich bitte genau, welche ätherischen Öle geeignet sind. Katzen reagieren noch deutlich sensibler auf Öle.
Dein Hund schnarcht – unser Fazit
Wie Du siehst, gibt es verschiedene Gründe, warum Dein Hund schnarcht. Nicht immer liegt eine ernsthafte Ursache dahinter. Wir empfehlen Dir, mit Deinem Hund regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. So können einige Ursachen durch die permanente Kontrolle vermieden werden.
Selbstverständlich sind auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung, angepasste Bewegung als auch ein gemütlicher Schlafplatz elementar wichtig.
Solltest Du neben dem Schnarchen zusätzliche Symptome feststellen, sich das Schnarchen Deines Hundes verändern und / oder Du weitere Auffälligkeiten wie Atemaussetzer oder ähnliches feststellen, schnapp Dir Deinen Hund und fahre bitte zum Tierarzt. Ein guter Schlaf ist so wichtig für die gesamte Gesundheit Deines Hundes, sodass Du ihn lieber untersuchen lassen solltest.
Hast Du Fragen zu diesem Thema? Oder hast Du selbst Erfahrungen, die Du mit uns teilen möchtest? Dann hinterlasse uns gerne ein Kommentar. Wir werden es nach Prüfung schnellstmöglich freigeben und Dir antworten. Wir freuen uns auf den Austausch mit Dir.
Bildnachweis: Depositphotos.com Senior Golden Retriever resting on a dog bed @ yobab, A young male golden retriever is sleeping on a couch in a home living room on yellow pillows and a blanket. @ kinek00 und Dog sleeping on the bed @ pitrs10 (Titelbild)
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