In jeder Tasche mindestens einen „Kackbeutel“? Wer kennt das als Hundebesitzer nicht. Denn das Aufheben gehört für Hundebesitzer eben zu unseren Pflichten. Doch wusstest Du, dass es nicht nur ein notwendiges Übel ist? Denn an der Farbe und der Konsistenz vom Hundekot kannst Du bereits ableiten, ob Dein Hund eventuell an einer Erkrankung leidet. Wir zeigen Dir heute, wie die „Farbenlehre“ des Kots aussieht und welche Schlüsse Du daraus ziehen kannst.
Hundekot – was vorne reingeht, kommt hinten wieder raus
Inhaltsverzeichnis
Klingt ganz logisch, oder? Natürlich ist der Hundekot zu einem großen Teil davon abhängig, welches Futter Du fütterst. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung verzichtet auf Zusatzstoffe in Form von Farbstoffen oder anderem. Gerade in minderwertigen Futtersorten oder Leckerlis finden sich dennoch immer wieder Farbstoffe. Diese Farbstoffe können auch den Kot Deines Hundes färben. Dein Hund benötigt in seiner Ernährung weder Farbstoffe, noch Aromastoffe oder Konservierungsstoffe.
Aber es gibt auch „natürliche“ Stoffe, die den Kot färben können. Gerade rote Beete ist dafür bekannt, dass sie den Kot rot färben kann. Wenn Du Dich also in unsere Farbenlehre einliest, solltest Du auch immer bewerten, was Dein Hund gefressen hat.
Rote Beete ist für gesunde in geringen Mengen nicht bedenklich und ein sehr guter Vitaminlieferant. Nicht verwunderlich, dass Du es häufig in Flockenmischungen oder aber auch in Leckerli findest.
Solltest Du aber immer das gleiche Futter und die gleichen Leckerli füttern und der Stuhlgang Deines Hundes verändert sich plötzlich in der Farbe und der Konsistenz, solltest Du aufmerksam werden. Dies könnte ein Indiz für eine Erkrankung sein!
Wie sollte Hundekot bei einem gesunden Hund aussehen?
Bevor wir aber loslegen, ist es erstmal wichtig, festzuhalten, wie Hundekot normalerweise aussehen sollte.
Der gesunde Kot eines Hundes ist schokoladenbraun gefärbt (und wir hoffen, wir verderben Dir nun nicht den Appetit auf Schokolade). Natürlich ist es nicht immer 100% der gleiche Farbton. Denn dieser kann durch die Fütterung wie zum Beispiel Kauknochen oder Leckerlis auch mal variieren. Die Konsistenz sollte nicht zu weich und nicht zu hart sein und im besten Fall wurstähnlich aussehen.
Wenn Du den Kot Deines Hundes überprüfst, solltest Du zudem auch auf die Menge achten. Wenn Dein Hund gefühlt mehr ausscheidet als er frisst, liegt ein Problem vor. In den meisten Fällen kann Dein Hund sein Futter dann nicht gut verarbeiten. Überprüfe, ob Du ein gesundes und ausgewogenes Futter nimmst und denke über eine Darmsanierung nach, damit die Magendarmflora dauerhaft gesund bleibt.
Ständiger Durchfall oder aber auch ständige Verstopfung deutet auf eine Erkrankung oder eine Futtermittelunverträglichkeit hin. Es ist nicht normal, wenn Dein Hund dauerhaft den „flotten Otto“ hat. Zwar kann Durchfall auch durch Stress entstehen, aber wenn Dein Hund keinen merklichen Stress hatte, lasse ihn bitte gesundheitlich Untersuchen. Hilfreich kann ein Kotprofil sein.
Ist der Kot Deines Hundes dauerhaft zu trocken, könnte es sein, dass er zu wenig trinkt und dehydriert ist.
Achte bitte auch auf die Menge. Setzt Dein Hund am Tag ein bis zwei Mal Kot ab, ist das normal. Mehr als drei Mal am Tag sollte dies aber nicht passieren. Auch dann ist es wahrscheinlich, dass Dein Hund mit dem Futter nicht zurecht kommt oder eine andere Krankheit hat.
Die Farbenlehre des Hundekots
Hundekot kann viele verschiedene Farben aufzeigen, und eigentlich deuten alle Farben jeweils auf unterschiedliche Erkrankungen oder aber auch eine falsche Ernährung bzw. eine Minderversorgung hin. Deswegen möchten wir Dir die Farben im Einzelnen vorstellen.
Der Kot Deines Hundes ist rot
Wie oben schon beschrieben, können gewisse Futterzusätze den Kot Deines Hundes rot färben. Sofern Du keine Farbstoffe nachweisen kannst, die hierfür der Verursacher sein könnten, ist rot ein häufiges Anzeigen für Blut.
Sondert Dein Hund Blut über den Kot ab, spricht das für eine Erkrankung oder Verletzung im Darmtrakt oder am After. Je nach Erkrankung kann dies sogar lebensbedrohlich werden. Solltest Du roten Kot feststellen, mache Dich mit Deinem Vierbeiner bitte sofort auf den Weg zum Tierarzt!
Weißer Hundekot – Knochenkot
Weißer Hundekot wird auch häufig Knochenkot genannt. Denn er entsteht, wenn Dein Hund besonders viel Knochen gefressen hat. In Knochen ist viel Kalzium enthalten. Die Mineralstoffe werden zu harten Brocken im Kot. Im besten Fall scheidet Dein Hund den Knochenkot als bräunlich bis kreideweißen trockenen Kot aus.
Es kann aber auch passieren, dass der trockene Kot den Darm blockiert und es zur Verstopfung kommt. Je länger der Kot im Darm verbleibt, desto mehr trocknet wer aus. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft für Deinen Vierbeiner, sondern kann auch lebensbedrohlich werden. Wenn Dein Hund ein Mal Knochenkot ausscheidet, brauchst Du noch nicht in Panik zu verfallen, sofern er keine anderen Symptome zeigt. Wenn er aber Bauchschmerzen bekommt oder gar nicht mehr kotet, handele bitte schnell! Außerdem solltest Du Deinem Hund selbstverständlich im Zukunft deutlich weniger Knochen zu fressen geben.
Zudem kann weißer Kot auch ein Hinweis dafür sein, dass die Verdauung von Fetten bei Deinem Hund gestört ist. Wenn Dein Hund wenig Knochen bekommt und trotzdem weißen Kot zeigt, solltest Du hellhörig werden.
Die Farbe des Kots Deines Hundes ist grau?
Grauer Kot weist meist auf eine Erkrankung der Galle, der Bauchspeicheldrüse oder eine gestörte Fettverdauung hin. Neben der grauen Farbe wirkt der Hundekot zudem fettig und kann von Schleim umgeben sein.
Teerkot – der Kot Deines Hundes ist schwarz
Sofern der Kot Deines Hundes extrem dunkel bis schwarz ist, nennt man diesen auch Teerkot, eben weil er farblich ganz ähnlich aussieht wie Teer. Die schwarze Farbe ist mit aller Wahrscheinlichkeit Blut und muss vom Tierarzt behandelt werden. Das Blut stammt im Regelfall aus einer Erkrankung vorderen des Magen-Darm-Trakts Deines Vierbeiners, zum Beispiel von einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis).
Vielleicht wunderst Du Dich jetzt etwas, weil wir ja gesagt hatten, dass roter Stuhlgang auch mit Blut in Verbindung zu bringen ist. Bei Teerkot ist der vordere Darmabschnitt oder Magen betroffen. Bei rotem Kot der hintere Darmabschnitt und Afterbereich.
Sollte Dein Hund Teerstuhl haben, überlege, ob er eventuell Aktivkohle bekommen hat, denn auch diese kann den Kot schwarz färben. Auch Heidelbeeren können den Kot schwärzlich färben.
Wenn der Hundekot orange oder gelb ist
Auch bei den Farben Orange und Gelb überlege bitte, ob Dein Hund eventuell am Tag davor Karotten gefressen hat. Sofern dies nicht der Fall ist, sollte Dich auch diese Farbe zum Tierarzt führen, denn auch diese Leckerei hat Auswirkungen auf die Farbe. Wenn Du gerade dabei bist, das Hundefutter umzustellen, kann diese Farbe auch eine Folge davon sein. Dann sollte sie aber in kürzester Zeit wieder verschwinden.
Sofern Du das ausschließen kannst oder die Farbe Deines Hundes weiterhin gelb oder orange bleibt, ist das ein Indiz für eine Lebererkrankung oder Probleme mit der Galle oder der Bauchspeicheldrüse.
Ist Dein Hund ansonsten fit, warte zwei drei Tage und kontrolliere den Kot. Sofern sich an der Farbe nichts ändert, besuche bitte Deinen Tierarzt.
Grün, grün, grün ist alles was ich trage!
Viele Hunde knabbern gerne den ein oder anderen Grashalm. Auch finden sich unter unseren Hunden immer mal wieder Gemüsefans. Nicht immer weist das Grasfressen auf ein gesundheitliches Problem hin. Nur bei gestresstem Fressen solltest Du wachsam sein.
Gras und Gemüse kann den Kot Deines Hundes Grün färben. Es ist also nicht immer gleich Panik geboten. Dennoch kann auch eine Erkrankung der Gallenblase die Ursache sein.
Deswegen solltest Du auch bei grünem Hundekot den Kont ein paar Tage prüfen und – sofern sich die Farbe nicht ändert – den Tierarzt Deines Vertrauens um Rat fragen. Gleiches gilt auch bei exessiven Grassfressens.
Fazit Hundekot – es lohnt sich, genauer hinzusehen
Halten wir fest: Verfärbter Hundekot kann, aber muss nicht immer auf eine Erkrankung hinweisen. Wenn Du Dir unsicher bist, solltest Du immer einen Tierarzt zu Rate fragen. Außerdem kann es auch hilfreich sein – gerade bei Hunden, die vorbelastet sind – eine Art Hundekottagebuch zu führen: Wie oft, welche Konsistenz, welche Farbe? Auch ein Handyfoto vom Kot kann für den Tierarzt schon aufschlussreich sein. Sofern Du den Rat eines Tierarztes einholen möchtest (oder musst), kann es hilfreich sein, wenn Du eine Kotprobe zum Termin mitbringst – denn so kann er direkt auf Parasiten wie Würmer und Giardien beim Hund und andere Krankheiten untersucht werden. Du kannst am besten telefonisch vorab erfragen, was alles benötigt wird.
Generell sollte es natürlich selbstverständlich sein, dass Du Deinen Hund gesund und ausgewogen ernährst. Sowohl eine Mangelernährung als auch eine Fehlernährung können starke gesundheitliche Folgen haben.
Wir hoffen, Dir mit unserem Beitrag ein paar Tipps gegeben zu haben, auf welche Faktoren Du beim Hundekot achten solltest. Wenn Du Fragen zu diesem Thema haben solltest, dann freuen wir uns auf ein Kommentar oder eine Nachricht von Dir.
Bildnachweise: depositphotos.com Woman clean shit after cocker spaniel in park @ 160275, Poop color shades stool template set isolated on white background. @ Baldezh und Old dog poop in white color on the ground laying for a year @ Dreamphoto1
Pingback: Schneegastritis beim Hund - Diagnose und Behandlung