Viele Hundehalter lieben es, mit ihren Hunden sportlich unterwegs zu sein. Zwar ist das nicht für jeden Hund ein Muss, aber durch den gemeinsamen Hundesport kann eine intensive Beziehung und somit auch Bindung aufgebaut werden. Zudem bietet es eine geistige und je nach Sport auch körperliche Beschäftigung für Hund und Mensch. Doch welches ist der richtige Sport für wen? Wir stellen Dir die beliebtesten Aktivitäten vor, sodass Du schauen kannst, welche am besten zu Deinem Vierbeiner und Dir passt.

Muss jeder Hund Hundesport machen?

Natürlich solltest Du Deinen Hund artgerecht beschäftigen. Allerdings ist es nicht immer gesagt, dass dies in einem Hundeverein passieren muss. Viele Hunde sind auch sehr glücklich, wenn sie in der Freizeit mit verschiedenen Möglichkeiten beschäftigt werden ohne dafür einen festen Begriff zu haben.

Es ist dementsprechend sehr abhängig von Deinem Hund. Wenn Du Ambitionen im Hundesport hast, solltest Du Dir dementsprechend überlegen, für welchen Hund Du Dich entscheidest. Aber auch das Gegenteil gilt: Wenn Du eher einen Alltagsbegleiter suchst, solltest Du Dir nicht unbedingt eine absolute Arbeitsrasse ins Haus holen. Allerdings gilt auch für Familienhunde: Achte auf ihre Bedürfnisse und biete ihnen eine Beschäftigung.

Die größten Fehler im Hundesport

Es gibt viele Fehler, die im Hundesport gemacht werden können. Wir wollen hier nun nicht ausschließlich den Moralapostel spielen. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die wichtig sind:

• Achte darauf, dass Dein Hund nicht überfordert wird
• Je nach Hundesport sind zusätzliche gesundheitliche Untersuchungen wichtig (Tierarzt)
• Denke daran, dass Dein Hund aufgewärmt werden sollte, um die Verletzungsgefahr zu senken
• Hundephysiotherapie hilft dabei, dass Dein Hund lange gesund bleibt
• Entscheide im Zweifel immer für Deinen Hund und lass Deinen Ehrgeiz nicht das Ruder übernehmen
• Dein Hund sollte Spaß haben. Wähle den Hundesport also mit Bedacht im Sinne Deines Hundes
• Wichtig ist, dass Dein Hund körperlich dem gewählten Hundesport gewachsen ist. Viele Zughundesportarten sind zum Beispiel eher für mittelgroße bis große Rassen geeignet. Aber auch für kleine Hunde gibt es tolle Möglichkeiten der gemeinsamen Aktivität
• Sorge für Ruhepausen und Regenerationszeiten

Was bei welchem Hundesport wichtig ist, kann Dir am besten ein erfahrener Hundetrainer erklären und das Training individuell auf Dich abstimmen. Beachte bitte auch, dass Dein Hund für viele Hundesportarten ausgewachsen sein muss, da in der Wachstumsphase eine zu hohe Gefahr auf gesundheitsschädigende Folgen besteht. Häufig kannst Du aber bereits einige Grundlagen im Wachstum aufbauen und Kommandos festigen, die Du später benötigst.

Kann jeder Hund Hundesport machen?

Nicht jeder Hundesport ist für jeden Hund geeignet. Dies liegt zum einen an der körperlichen Verfassung, eventueller gesundheitlicher Vorbelastungen, aber eben auch an bestimmten Vorlieben.

Wenn Du noch nicht weißt, was passen könnte, empfehlen wir Dir, Dich einfach in Deiner Region zu erkundigen. Viele Hundevereine und Hundeschulen bieten Schnuppertrainings an, bei denen Du Dich einfach ausprobieren kannst. Dort erhältst Du auch Tipps und Tricks, was eventuell eine gute Alternative sein könnte.

Grundsätzlich können wir Dir aber sagen, dass es für jeden Hund eine passende Möglichkeit gibt. Ist Dein Hund gesundheitlich eingeschränkt oder aufgrund des Alters nicht mehr für jeden Hundesport geeignet, ist zum Beispiel das ZOS eine tolle Möglichkeit.

Welche Hundesportarten gibt es?

Wir möchten Dir gerne die beliebtesten Möglichkeiten im Hundesport nennen. Natürlich gibt es noch unzählige weitere Möglichkeiten, Deinen Hund mit Hundesport zu beschäftigen, zum Beispiel ZOS (Zielobjektsuche) oder das immer beliebter werdene NinjaDog. An dieser Stelle wollen wir uns aber auf die am häufigsten angebotenen und gemachten Hundesportarten konzentrieren. Sollte Dir etwas fehlen, dann hinterlasse gerne ein Kommentar und wir werden entweder darüber einen gesonderten Beitrag schreiben oder es hier nachträglich mit aufnehmen.

Agility

Ein sehr beliebter Sport mit Hund ist das Agility. Diesem Sport haben wir bereits einen gesonderten Beitrag gewidmet, weswegen wir an dieser Stelle nicht ins Detail gehen werden. Lies gerne unseren Beitrag Agility.

Dennoch werden wir den Sport kurz umreißen: Beim Agility geht es um die Durchquerung eines Parcours mit verschiedenen Hindernissen. Hierbei geht es nicht nur darum, den Parcours ohne Fehler zu schaffen, sondern gerade auf Turnierebene auch um die Zeit.

Es gibt verschiedene Leistungsklassen. Auch die verschiedenen Hundegrößen werden unterteilt, um eine bessere und fairere Vergleichbarkeit zu schaffen.

Für den Agility Sport sollte Dein Hund unbedingt gesund sein. Es gibt verschiedene Anfänger- und Schnupperkurse in Hundevereinen, sodass Du schauen kannst, ob dieser Sport etwas für Deinen Hund und Dich ist.

Hoopers Hundesport

Auch beim Hoopers wird ein Hindernisparcours durchquert. Dieser besteht aus Tunneln, Tonnen, Gates und sogenannten Hoops. Da Dein Hund bei Hoopers nicht springen muss, ist dieser Sport auch für Hunde geeignet, die nicht (mehr) springen sollen oder eben auch für Menschen, die selbst nicht mehr so gut zu Fuß sind.

Die jeweiligen Hindernisse stehen in einem Parcours aufgestellt und Du lenkst Deinen Hund durch Deine Körpersprache, Sichtzeichen und Hörzeichen auf Distanz in der richtigen Reihenfolge. Daher ist ein Teil der Übung auch der, Deinem Hund gewisse Zeichen beizubringen, wie zum Beispiel links und rechts, weg, außen oder auch rum.

Dein Hund lernt während des Trainings, auf Dich zu achten – auch auf Distanz. Und auch für Dich gibt es viele Lerneffekte, denn Du achtest auf Deine Körpersprache und merkst Dir den Parcours, um fehlerfrei mit viel Geschicklichkeit und möglichst guter Zeit ans Ziel zu kommen. Ein toller Hundesport, der jede Menge Spaß macht und Bewegung und Kopf abfragt.

Gebrauchshundesport

Vielleicht hast Du schon mal von IPO oder Vielseitigkeitssport mit Hunden gehört? Gemeint damit ist der Gebrauchshundsport. IPO bezeichnet damit die Internationale Prüfungsordnung. Die Herausforderung bei diesem Hundesport sind die verschiedenen Disziplinen, die sich in Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst aufteilen.

Grundlage für diesen Sport ist die Begleithundeprüfung.

Wie Du Dir sicherlich vorstellen kannst, ist dieser Sport sehr vielseitig. Leider hat er nicht immer einen guten Ruf, da Hunde angeblich zum Beißen animiert oder mit Bestrafungen konditioniert werden. Hier ist es aber so wie in jedem Hundesport: Es gibt schwarze Schafe, aber viele betreiben diesen Sport sehr gewissenhaft und mit viel Liebe zu ihren Hunden und zum Sport.

THS = Turnierhundesport

Auch der Turnierhundesport besteht meistens aus mehreren Disziplinen (Abteilungen). Der bekannteste THS ist der sogenannte Vierkampf 1-3, der aus den Bereichen Unterordnung, Hürdenlauf, Slalom und Hindernislauf besteht.

Wie Du Dir sicherlich vorstellen kannst, sollte hierbei nicht nur Dein Hund fit sein, sondern auch bei Dir ist Fitness gefragt. In diesem Sport wird viel gefordert und abgefragt. Wenn Du Dich gerne mit anderen Sportlern messen möchtest, dabei sportlich sehr aktiv sein möchtest und Dein Hund diesen Hundesport liebt, ist es für Euch der richtige Sport.

Zughundesport

Unter dem Begriff Zughundesport fässt man verschiedene Sportarten zusammen. Hierbei zieht Dein Hund Dich, zum Beispiel beim Laufen Gehen oder Laufen (CaniWalking oder CaniCross), auf einem Roller oder einem Fahrrad, auf Skiern oder auf einem Schlitten.

Wichtig bei dem Zughundesport ist, dass Dein Hund körperlich fit und ausgewachsen ist. In den meisten Fällen ist Zughundesport eher für mittelgroße bis große Hunderassen geeignet. Dein Hund sollte Spaß am Laufen haben. Außerdem ist auch eine gute Ausrüstung wie ein gut sitzendes Zughundegeschirr wichtig, damit der Zug verteilt und Dein Hund geschont wird.

Da beim Zughundesport durchaus auch viele Fehler passieren können und das auf Kosten der Gesundheit Deines Hundes gehen könnte, empfehlen wir Dir, ein Seminar zu machen, wo Du lernst, wie Du Deinen Hund vor dem Sport richtig aufwärmst, was bei der Ausrüstung zu beachten ist und wie Du die ersten Schritte gehst. Zudem macht Zughundesport vor allem in der Gruppe besonders viel Spaß.

Flyball

Flyball ist nicht ganz so verbreitet, daher wirst Du es auch nicht in jedem Hundeverein finden. Dennoch erfreut sich diese Sportart großer Beliebtheit.

Beim Flyball stehen vier Hürden in einer Reihe hintereinander. Dein Hund startet, springt über die vier Hürden und erreicht am Ende eine sogenannte Flyballmaschine. Diese löst er aus, fängt den Ball und springt über die vier Hürden zurück. Ist Dein Hund im Ziel, startet der nächste Hund. Es ist also ein Teamsport in Form eines Staffellaufs.

Die Höhe der Hürden sind abhängig vom kleinsten Hund im jeweiligen Team. Es geht aber nicht nur um die reine Laufgeschwindigkeit, denn Dein Hund kann auch durch einen Frühstart, das Umwerfen einer oder mehrerer Hürden oder durch das Fallenlassen des Balls Strafzeiten erhalten, die auf die Gesamtzeit gerechnet wird.

Bei diesem Sport sollte Dein Hund absolut fit sein.

(Rally) Obedience – was ist der Unterschied?

Beim Obedience wirst Du von einem sogenannten Ringsteward begleitet. Dieser sagt Dir erst während der Prüfung, welche Aufgaben Du mit Deinem Hund ausführen musst. Diese können unterschiedlich sein und zum Beispiel Bleib-Übungen, Steh aus der Bewegung, das Apportieren, aber auch Abrufen oder Geruchsidentifikationen sowie Positionswechsel aus der Distanz (Steh, Sitz, Platz) sein.

Der Unterschied zwischen Rally Obedience und Obedience liegt darin, dass Du beim Rally Obedience einen Parcours durchquerst, der bereits vor dem Start festgelegt ist. An jeder Station befindet sich ein Schild, auf dem Du die Aufgabe mit Deinem Hund lesen kannst. Bei Rally Obedience darfst Du Deinen Hund jederzeit loben und motivieren, was beim Obedience nicht der Fall ist. Die Aufgaben können hier denen vom Obedience entsprechen, aber auch viele andere Aufgaben kommen vor: Slalom, an Futter vorbeilaufen und mehr. Entweder man startet mit 200 Punkte und versucht, diese Punktzahl zu halten oder es wird mit 0 gestartet und möglichst viele Punkte eingelaufen.

Mantrailing

Wir haben das Maintrailing mit in diesen Beitrag aufgenommen, da wir es für eine tolle Beschäftigung für Hunde halten. Sicherlich hast Du schon mal davon gehört, dass Mantrailer Menschen gesucht haben. Hierbei macht man sich die gute Nase der Vierbeiner zunutze. Dein Hund lernt, einen bestimmten Geruch aufzunehmen und dann der Spur zu folgen, um den jeweiligen Menschen zu finden.

Es ist wahnsinnig, wie schnell die meisten Hunde ihre Aufgabe verstehen und auch weite Trails sicher folgen. Unsere Empfehlung: starte unbedingt mit einem Einführungsseminar, denn man kann auch allerhand falsch machen.

In unserem Beitrag Mantrailing mit Hunden erfährst Du alle wichtigen Informationen zu diesem Hundesport.

DogFrisbee

Der Name ist Programm: hierbei geht alles um eine Frisbee. Dieser Hundesport wird auch Discdogging genannt. Was nun aber nach einfachem Werfen und fangen klingt, ist gar nicht so einfach. Es gibt verschiedene Disziplinen: Mini- und Long-Distance als auch Freestyle.

Hierbei gibt es verschiedene Wurftechniken, Sprünge und mehr. Dein Hund sollte hierfür also unbedingt fit sein. Unsere klare Empfehlung: Lasse Dich bitte von Profis anleiten, wenn Du diesen Sport aktiv mit Deinem Hund betreiben willst.

Longieren

Das Longieren ist unter Reitern bekannt. Aber auch im Hundetraining kannst Du das Longieren nutzen. Hierbei wird ein Kreis abgesteckt, den Dein Hund dann außen umrundet. Was im ersten Moment so einfach klingt, benötigt einiges an Übung, denn Dein Hund soll hierbei genau auf Deine Kommandos und Körpersprache achten. Daher ist dieser Sport auch sehr förderlich für die gemeinsame Kommunikation und zur Förderung der Beziehung.

Der abgesteckte Kreis hat meist einen Durchmesser von 10 bis zu 30 Metern – je nach Hundegröße und Trainingsstand. Du stehst im inneren Bereich des Kreises. Ganz zu Beginn wird Dein Hund an der Leine außerhalb des Kreises geführt, damit er lernt, dass er außen laufen soll. Seid Ihr noch Anfänger, wirst Du erstmal in der Nähe Deines Hundes agieren. Je weiter Euer Trainingsstand ist, desto mehr bewegst Du Dich in die Mitte des Kreises, sodass Distanz aufgebaut wird.

Es gibt auch das sogenannte freie Longieren, bei dem dann der abgesteckte Kreis abgebaut wird. Zusätzlich kannst Du das Longieren mit weiteren Hindernissen (zum Beispiel das Umrunden einer Tonne außerhalb des Kreises), verschiedenen Tempi / Gangarten und Richtungswechseln kombinieren.

Dog Dancing

Du möchtest mit Deinem Hund Tanzen? Dann ist Dogdance vielleicht die richtige Hundesportart für Euch. Hierbei bewegst Du Dich mit Deinem Hund nach Musik. Für Dogdance ist viel Fleißarbeit gefragt. Eine gute Fußarbeit ist genauso wichtig wie das Einstudieren spezieller Hundetricks / Kunststücke, die dann in einer Choreographie zusammengefügt werden.

Inzwischen gibt es immer mehr Wettbewerbe im Bereich Dogdance und auch auf Messen wird dieser Hundesport gerne gezeigt.

Bei Dogdance lernst Du mit Deinem Hund zu harmonieren, viele Einzelelemente zu trainieren und diese dann zu einem zusammenzufügen. Hierbei wird nicht nur in der Nähe gearbeitet, sondern auch auf Distanz.

Fazit: Finde einen Hundesport, der Deinem Hund und Dir Spaß macht

Natürlich gibt es noch weitere Hundesportarten. Was zu Dir und Deinem Hund passt, ist zum einen davon abhängig, wie die Fitness von Deinem Vierbeiner und Dir ist. Denn vor allem bei Sportarten mit Sprüngen sollte Dein Hund absolut fit sein. Außerdem haben Vierbeiner verschiedene Vorlieben. Nicht jeder Hund ist bei der Fußarbeit motiviert oder findet das Apportieren toll. Hier solltest Du unbedingt Rücksicht nehmen. Und natürlich sollte auch Dir der Sport Spaß machen.

Erzähle uns doch gerne mal in einem Kommentar: Welchen Hundesport betreibst Du mit Deiner Fellnase? Was hast Du schon ausprobiert? Was gefällt Dir und Deinem Hund und was er nicht? Wir sind gespannt auf Eure Geschichten und freuen uns über den Austausch mit Dir.

 

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