Schmerzen beim Hund – 10 Punkte, woran Du sie erkennst

Schmerzen beim Hund

Hat mein Hund Schmerzen? Diese Frage stellen sich Hundehalter sicherlich häufiger. Denn nicht immer sind Schmerzen beim Hund auf den ersten Blick ersichtlich. Und doch können wir viel über die Gesundheit unserer Vierbeiner in ihrem Verhalten lesen. Sie sagen uns in den meisten Fällen nämlich, dass ihnen etwas weh tut. Wir müssen nur hinsehen / hören. Woran Du sie bei Deinem Hund erkennen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

Schmerzen beim Hund – das sind offensichtliche Anzeichen

Einige Symptome weisen sehr deutlich darauf hin, dass Dein Hund unter Schmerzen leiden könnte. Einige davon wirst Du bestimmt bereits kennen. Der Vollständigkeit halber wollen wir sie hier aber natürlich auch mit angeben. Vielleicht bist Du auch Ersthundebesitzer und musst Dich in das Thema erst rein fühlen?

Achte also unbedingt auf diese Hinweise:

  • Dein Hund lahmt, er läuft unruhig
  • Er bewegt sich steif
  • Treppen steigen wird gemieden bzw. verweigert
  • Dein Hund spricht nicht mehr von alleine ins Auto oder auf das Sofa / Bett
  • er ist unruhig und “tigert” hin und her
  • oder: Er ist müde und abgeschlagen, apathisch, lustlos
  • Dein Hund beißt sich an einer bestimmten Körperstelle oder “nagt” daran
  • Appetitlosigkeit
  • Starkes belecken
  • Er kratzt sich ständig, vor allem an einer bestimmten Stelle
  • Schmerzlaute, zum Beispiel ein Aufschreien bei einer bestimmten Bewegung, aber auch Winseln, Wimmern und Jammern
  • Starkes Hecheln, welches nicht zu der Situation passt
  • Speicheln
  • Dein Hund zittert ohne ersichtlichen Grund

Schmerzen beim Hund? Das solltest Du tun!

Grundsätzlich gilt: Lieber ein Mal zu viel als zu wenig zum Tierarzt gehen. Denn nur dort kann festgestellt werden, was Deinem Hund fehlt und wie ihm geholfen werden kann. Warte bitte auch nicht lange. Denn was von “alleine kommt”, geht in den seltensten Fällen auch von alleine wieder. Auch solltest Du von einer Selbstmedikamentation absehen. Du benötigst eine klare Diagnose, weil Du nur dann Deinem geliebten Hund wirklich helfen kannst! Außerdem sorgt eine frühe Diagnose dafür, dass aus einem akuten Fall kein chronischer Fall wird.

Ein kleiner Tipp an dieser Stelle: Frühzeitig eine Hundekrankenversicherung abschließen. Diese schützt Dich vor einer bösen Überraschung in Sachen Tierarztkosten. Wir können Dir an dieser Stelle keine Empfehlung geben. Vergleiche gut, denn es gibt immense Unterschiede im Bereich der Leistungen und Kosten.

Natürlich können die Symptome Unruhe, Hecheln oder auch Lecken auf Stress beim Hund hinweisen. Kommt es Dir aber komisch vor und weicht es vom normalen Verhalten Deines Hundes ab, mache bitte in der Tierarztpraxis einen Termin aus.

Welche Anzeichen gibt es noch für Schmerzen beim Hund?

Neben den offensichtlichen Symptomen gibt es noch einige Anzeichen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so deutlich für Dich sind. Auch diese wollen wir Dir gerne nennen:

  • dauerhaftes Schmatzen
  • Wesensveränderungen: Ist Dein Hund plötzlich aggressiv? Fällt Dir etwas anderes auf, was für Deinen Hund normalerweise nicht typisch ist?
  • Ein “trauriger” Blick kann auf Depressionen hinweisen, aber eben auch auf Schmerzen beim Hund
  • Auffälliges Verhalten beim Fressen und Trinken
  • Seufzen beim Hinlegen
  • Weitere

Auch hier gilt: Nicht alles ist immer direkt mit Schmerzen beim Hund verbunden. Schmatzen kann zwar für Schmerzen oder Übelkeit stehen, manche Hunde schmatzen aber auch, um sich zu beruhigen und dann besser einschlafen zu können. Auch bei oder nach einer leckeren Mahlzeit ist Schmatzen nicht unbedingt selten. Auch hier gilt: Achte genau auf die Umstände.

Schmerzen beim Hund am Blick erkennen
Schmerzen beim Hund lassen sich auch am Blick erkennen: Schaut Dein Hund dauerhaft traurig? Ist sein Gesicht eingefallen? Dann ist dies ein deutliches Warnzeichen!

Viele Hunde verbergen Schmerzen

Was Du Dir bewusst machen solltest: Viele Hunde verbergen Schmerzen möglichst lange. Verletzungen und Erkrankungen können in der Tierwelt auf Schwäche schließen. Und das können sich Tiere in der Natur nicht leisten. Natürlich sind unsere Vierbeiner längst domnestifiziert. Und so ist es bei manchen Hunden schneller zu erkennen und bei anderen musst Du schon genau hinsehen.

Deswegen ist es auch wichtig, immer genau hinzusen. Sollte Dein Hund offensichtlich Schmerzen zeigen, ist es ernst und Du solltest mit dem Tierarztbesuch nicht zögern.

Hinweise von Freunden und Familie

Es ist nicht immer leicht, von jemand anderes zu hören, dass es Deinem Hund eventuell nicht gut geht. Sollte Dir aber jemand diesen Hinweis geben, möchte er Dir nicht damit weh tun, sondern Deinem Hund helfen. Nimm also auch Hinweise aus Deinem Bekanntenkreis ernst. Auch wenn Du Deinen Hund am besten kennst (und das steht außer Frage), so wird man doch im Alltag betriebsblind. Andere sehen Deinen Hund nicht so oft und so fällt ihnen vielleicht schneller etwas auf.

Schmerzmittel für Hunde sinnvoll?

Schmerzmittel oder generell Medikamente sind ein großes Reizthema in der Hundewelt. Alle wollen den Hund möglichst “natürlich” behandeln. Und selbstverständlich wollen wir für unsere Hunde nur das Beste.

Dennoch möchten wir an dieser Stelle eine Lanze für Schmerzmittel brechen. Du selbst hast die Wahl, ob Du eine Schmerztablette nimmst. Dein Hund hat diese Wahl nicht. Es ist auch ein Gerücht, dass Hunde, die keine Schmerzmittel kriegen, sich dadurch mehr schonen. Das mag im Einzelfall so sein, aber die meisten Hunde geben trotz Schmerzen Vollgas.

Außerdem enthalten die meisten Schmerzmittel für Hunde Entzündungshemmer. Ein weiterer wichtiger Punkt, denn durch unbehandelte Entzündungen können Folgeschäden entstehen, wie zum Beispiel Arthrose.

Wie kann ich Schmerzen beim Hund vermeiden / verhindern?

Natürlich kannst Du nicht jeder Erkrankung und jeder Verletzung vorbeugen. Denn kein Hund will in Watte gepackt werden und schließlich wollt Ihr Euer Leben auch gemeinsam genießen, oder?

Dennoch gibt es einige Punkte, mit denen Du Schmerzen beim Hund verhindern kannst. Gerne möchten wir diese Tipps auch mit auf den Weg geben.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Stelle Deinen Hund regelmäßig beim Tierarzt vor. Das bedeutet: Mindestens ein Mal im Jahr – bei Auffälligkeiten oder bekannten Krankheiten auch häufiger. Abhängig von dem Alter Deines Hundes können weitere Untersuchungen sinnvoll sein, zum Beispiel ein Blutbild, Ultraschall, Röntgenbilder oder andere Untersuchungen. Auch solltest Du alte Hunde mindestens zwei Mal im Jahr bei einem Tierarzt vorstellen.

Sprich hierüber am besten mit dem Tierarzt Deines Vertrauens und trage Dir Erinnerungen in Deinen Kalender ein. So vergisst Du es nicht so einfach. Manche Tierärzte haben sogar einen “Erinnerungsservice”.

Tipp!
Trainiere mit Deinem Hund regelmäßig das Medical Training und baue ein Kooperationssignal mit ihm auf. Hierdurch kannst Du erreichen, dass Dein Hund entspannt Untersuchungen und Behandlungen über sich “ergehen” lässt.

Physiotherapie für Hunde

Viele Schmerzen beim Hund entstehen durch Gelenkprobleme oder auch Blockaden. Daraus folgen Schonhaltungen, die weitere Probleme wie Arthrose verursachen können.

Auch wenn Dein Hund keine Schmerzen zeigt, solltest Du regelmäßig zur Hundephysiotherapie gehen. Hierdurch wird Dein Hund durch einen Profi behandelt und Du kannst viele hilfreiche Tipps kriegen, wie Du durch Übungen Muskelaufbau und mehr mit Deinem Hund machen kannst.

Schmerzen beim Hund Physiotherapie
Dein Hund wird bei der Physiotherapie individuell behandelt, zum Beispiel im Unterwasserlaufband, durch Lasertherapie oder durch gezielte Übungen.

Auch Welpen kannst Du bereits beim Physiotherapheuten vorstellen. So gewöhnen sie sich direkt an die Behandlung und verknüpfen die Praxis positiv. Dann hast Du später nicht das Problem, dass sich Dein und vielleicht nicht anfassen lassen möchte.

Warm-up und Cool Down im Hundetraining

Vor körperlicher Belastung sollte Dein Hund aufgewärmt werden. Warme Muskulatur neigt wesentlich seltener zu Verletzungen. Das gilt natürlich vor allem im Hundesport. Aber auch vor einem ausgelassenen Spiel mit einem Hundekumpel ist es hilfreich, wenn Du Deinen Hund warm machst. Wie das genau geht, ist zu umfangreich, um es hier schnell “runter zu schreiben”. Wir werden es in einem unserer kommenden Beiträge aufnehmen. Inzwischen verweisen wir Dich gerne auf diesen Beitrag: Balancetraining für den Hund.

Nach dem Training ist ein Cool Down zu empfehlen. Während Trainingspausen solltest Du Deinen Hund warm halten, zum Beispiel durch einen entsprechenden Hundemantel und einer Decke, die Du unter ihn auf den Boden liegt, sofern Ihr im Freien wartet.

Übrigens kann auch eine Hunderampe oder Hundetreppe sinnvoll sein. Ist Dein Hund kalt, kann er sich beim Sprung aus dem Auto oder ins Auto verletzen. Vor allem kleine Hunderassen holen sich schnell einen Bandscheibenvorfall beim Sprung aufs Sofa oder ins Bett.

Ausgewogene und gesunde Ernährung

Leider nach wie vor nicht selbstverständlich: Dein Hund sollte gesund und ausgewogen ernährt werden. Übergewicht beim Hund schädigt nicht nur Gelenke, sondern auch Organe und kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Außerdem ist eine bedarfsdeckende Versorgung aller wichtigen Nährstoffe essenziell. Eventuell benötigt Dein Hund zusätzlich auch noch Nahrungsergänzungsmittel, die auf Deinen Vierbeiner abgestimmt werden sollten.

Daher unsere Empfehlung: Lasse Dich von einem Ernährungsberater für Hunde und Katzen beraten. So kann individuell auf die Bedürfnisse Deines Hundes eingegangen werden.

Auch wenn hochwertiges Futter natürlich mehr kostet, so sparst Du bei einer gesunden Ernährung meistens dann hohe Tierarztkosten. Es lohnt sich also, in gutes Hundefutter zu investieren.

Schmerzen beim Hund durch gutes Equipment vermeiden

Ein schlecht sitzendes Halsband oder Hundegeschirr führt schnell zu Verspannungen und sogar zu Schmerzen beim Hund. Dein Hund kann sich nicht gut bewegen, was sich negativ auf den Gangapparat auswirkt. Daher solltest Du unbedingt auf eine gutsitzende Ausstattung achten.

An dieser Stelle ein sehr guter Tipp: Zieht Dein Hund an der Leine, solltest Du ihn außerhalb des Trainings zu einer besseren Leinenführigkeit an einem Brustgeschirr führen. Das entlastet den Hals und den Kehlkopf. Zusätzlich solltest Du einen sogenannten Ruckdämpfer zwischen Leine und Halsband oder Brustgeschirr nutzen. Dieser Ruckdämpfer ist so konzipiert, dass er bei Zug entlastend wirkt und Rücken und Gelenke von Deinem Hund (und auch Dir) schützt.

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Auch ein orthopädisches Hundebett macht von Anfang an Sinn. So kann Dein Hund besser schlafen – denn wer schläft schon gerne auf einer unbequemen Matratze, oder?

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Zahnpflege, Fellpflege, Krallenpflege

Zahnpflege, Fellpflege und Krallenpflege beim Hund sind nicht nur aus optischen Gründen sehr wichtig. Durch eine regelmäßige Fellpflege entlastest Du den Organismus. Ein Fellwechsel beim Hund ist für das Hundeimmunsystem durchaus anstrengend. Aber es führt auch dazu, dass Du Deinen Hund regelmäßiger unter die Lupe nimmst und so kleine Wunden, Verletzungen oder auch Parasiten erkennst.

Schlechte Zähne mit Zahnbelag, Zahnstein und Karies sind in der Hundewelt keine Seltenheit. In den meisten Fällen muss Dein Hund in Vollnarkose gelegt werden, damit die Zähne gereinigt werden können. Entstehen Entzündungen durch schlechte Zähne, können diese sich im gesamten Körper ausbreiten. Und wir wissen alle: Zahnschmerzen sind nicht lustig. Deswegen ist es wichtig, ein hohes Augenmerk auf die Zahnpflege beim Hund zu legen.

Und zu guter letzt möchten wir auch auf die Wichtigkeit der Krallenpflege hinweisen. Viele Hunde haben zu lange Krallen. Das beeinflusst die Bewegung enorm und wirkt sich schädlich auf das Gangbild aus. Bei manchen Hunden müssen die Krallen nicht so häufig gekürzt werden wie bei anderen. Behalte es also unbedingt im Blick und gewöhne Deinen Hund möglichst frühzeitig ans Hundekrallen schneiden.

Schmerzen beim Hund nicht auf die leichte Schulter nehmen

Schaffst Du Dir einen Hund an, musst Du auch Verantwortung für ihn übernehmen. “Da muss er durch” oder “der soll sich nicht so anstellen” sind fehl am Platz. Ein Hund kostet eben nicht nur in der Anschaffung Geld, sondern auch beim Theme Gesundheitsvorsorge und bei Behandlungen. Hilfreich ist, wenn Du ihn von Anfang an versicherst, denn 50 Euro pro Monat auf ein Sparbuch zu legen reicht nicht aus.

Schmerzen beim Hund müssen zeitnah behandelt werden, damit daraus keine chronischen Folgen entstehen. Wenn Du Deinen Hund gut kennst und beobachtest, wirst Du merken, wenn er Schmerzen hat. Wichtig ist allerdings, dass Du Dir das dann auch eingestehst. Denn das fällt uns Menschen oft nicht so leicht.

Hast Du schon mal Erfahrungen mit diesem Thema machen müssen? Hast Du Tipps, die wir vergessen haben? Oder hast Du Fragen? Dann freuen wir uns sehr über ein Kommentar von Dir und werden schnellstmöglich antworten.

 

Bildnachweise: depositphotos.com Owner petting dog @ damedeeso und Dog lying on bench in park @ VitalikRadko sowie sleepherds.de

Eine Meinung zu “Schmerzen beim Hund – 10 Punkte, woran Du sie erkennst

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