Die Tage werden dunkler und die kalte Jahreszeit fordert ihren Tribut: Viele Hundepfoten leiden unter den Witterungsverhältnissen. Denn nicht nur unsere Haut ist während dieser Monate wesentlich trockener und benötigt zusätzliche Pflege – auch die Ballen Deines Vierbeiners sollte ein besonderes Verwöhnprogramm erhalten. Deswegen haben wir für Dich einen tollen Beitrag zum Thema „do it yourself“, denn wir zeigen Dir, wie Du ganz einfach Pfotencreme selber machen kannst.
Benötigt ein Hund wirklich eine Pfotensalbe?
Inhaltsverzeichnis
Auch wenn meine Hündin das anders sieht: Hunde benötigen eine Pfotensalbe – spätestens im Winter. Du kennst es ja vielleicht auch von Dir selbst: In den kalten Monaten wird unsere Haut trockener und rissiger. Nur müssen wir dann nicht auf der Haut durch die Kälte laufen. Unsere Hunde haben keinen Schutz an ihren Ballen und diese werden stark durch die Witterungsverhältnisse belastet. So können Risse entstehen – und leider haben es immer noch nicht alle Menschen verstanden, dass Streusalz absolut schädlich für unsere Tiere und generell die Natur ist.
Mit einem Pfotenbalsam sorgst Du dafür, dass die Pfoten weich bleiben und sich nicht so schnell Risse einschleichen. Das verringert die Verletzungsgefahr und Dein Hund fühlt sich auf seinen Pfoten wohler. Einige Zutaten wirken entzündungshemmend und lassen kleine Wunden schneller heilen.
Zusätzlich kannst Du durch das Eincremen vor dem Spaziergang auch vermeiden, dass sich der Schnee zwischen den Ballen oder an den Beinen festsetzt. Ich trage immer eine kleine Dose in der Leckerlitasche mit mir, wenn wir im Schnee spazieren gehen. Meine Hündin Mira mag es gar nicht, wenn sich Schneekügelchen am Fell oder gar an den Pfoten festsetzen. Sie geht dann keinen Schritt mehr weiter und versucht, diese loszuwerden. Deswegen creme ich die Pfoten dann auch unterwegs immer mal ein. In unserem Futterbeutel ist ausreichend Platz für Deine Pfotencreme:
Auch wenn ich sonst gar nicht so der Mensch dafür bin, „zu viel zu machen“, bin ich dennoch der Meinung: Jeder Hund benötigt ein Pfotenbalsam. Es kann zumindest nicht schaden. Und außerdem macht es auch noch richtig Spaß, die Pfotencreme selber zu machen!
Mögen Hunde das Eincremen der Pfoten?
Das ist unterschiedlich und von Hund zu Hund verschieden. Meine Hündin mag es gar nicht. Ihr ist noch nie dabei etwas passiert und ich baue es immer wieder ins Medical Training mit ein. Aber sie wird nie ein großer Fan davon werden. Deswegen kann ich Dir nur empfehlen, auch sowas alltägliches mit Deinem Hund zu üben. Sollte ein Welpe bei Dir einziehen, beginne frühzeitig mit dem Training. Du ersparst Dir später einigen Stress – und Deinem Hund sowieso!
Die Rezepte, die wir Dir zum Pfotencreme selber machen vorstellen, sind übrigens absolut unbedenklich. Sollte Dein Hund diese also mal abschlecken, ist das nicht weiter schlimm!
Wie oft sollte ich die Pfoten meines Hundes eincremen?
Das kommt ganz auf die Pfoten Deines Hundes und die Jahreszeit an. Läuft Dein Hund häufig auf Asphalt und hat besonders trockene Ballen, solltest Du die Pfoten regelmäßiger eincremen – auch im Sommer. Im Winter empfehle ich Dir, die Pfoten vor und auch nach dem Spaziergang einzucremen. Vor dem Spaziergang schützt die Creme vor Streusalz, Schnee und Kälte. Nach dem Spaziergang solltest Du die Pfoten erst abspülen, abtrocknen und dann erneut eincremen. So können sich die Pfoten Deines Hundes regenerieren und kleinere Verletzungen werden mit natürlichen Stoffen behandelt und versorgt.
Pfotencreme selber machen – das solltest Du dabei beachten
Natürlich gibt es auch schon fertige Produkte in Sachen Pfotenbalsam. Solltest Du Dir nicht die Mühe machen und Pfotencreme selber machen wollen, so ist dies natürlich vollkommen in Ordnung. Achte bitte beim Kauf darauf, dass das Balsam nicht auf Wasserbasis hergestellt wurde. Selbstverständlich sollte kein Parfüm enthalten sein. Auch auf Farbstoffe und Konservierungsstoffe sollte der Hersteller verzichten.
Außerdem solltest Du unbedingt die Finger von Vaseline und Melkfett lassen. Leider wird es immer noch in vielen Ratgebern empfohlen. Vaseline und Melkfett verkleben die Poren und wie Du weißt, schwitzen Hunde durch ihre Pfotenballen. Außerdem stehen beide Fette unter Verdacht, dass sie krebserregend sind, wenn Dein Hund diese abschleckt. Beide Stoffe enthalten Mineralöle.
Somit ist natürlich auch klar, dass Du diese nicht nutzen solltest, wenn Du Pfotencreme selber machen willst.
Am besten achtest Du zudem bei den Zutaten auf Bio-Qualität. Somit kannst Du sicher sein, dass die Zutaten nicht mit Pestiziden belastet sind. Einige Zutaten kannst Du sogar in Deinem eigenen Karten heranziehen. Vieles kannst Du aber auch im Bio-Laden um die Ecke kaufen.
Pfotencreme selber machen – zwei einfache Rezepte zum Nachmachen
Nun möchten wir Dir zwei einfache Rezepte zeigen, wie auch Du ganz einfach Pfotencreme selber machen kannst. Die Rezepte kannst Du auch variieren und / oder erweitern. Erkundige Dich aber bitte vorher genau, ob die von Dir gewünschte Zutat gut für die Pfoten Deines Hundes ist.
Damit Du Deine Pfotencreme abfüllen kannst, benötigst Du noch ein verschließbares Glas oder eine Dose. Ich nutze hierfür zum Beispiel alte Marmeladengläser, die ich reinige. So muss ich nicht extra etwas kaufen. Auch Kosmetikdosen sind geeignet, aber auch diese musst Du selbstverständlich vorher gut reinigen, damit keine Spuren von Stoffen enthalten sind, die Deinem Hund schaden könnten!
Pfotencreme aus Kokosöl
Kokosöl haben die meisten von uns zuhause. Gerne wird es nämlich auch ins Hundefutter beigemischt. So könntest Du rein theoretisch reines Kokosöl für die Pfoten Deines Hundes nutzen, denn dieses Öl allein wirkt bereits antibakteriell und spendet Feuchtigkeit. Damit das Balsam aber auch noch entzündungshemmende Wirkung hat, empfehlen wir Dir, dass Du Kamillenblüten und Ringelblüten hinzugibst.
Wenn Du einkaufen gehst, kannst Du also folgendes auf Deine Einkaufsliste schreiben:
- 400 Gramm BIO-Kokosöl
- Ringelblumenblätter (pro 400 Gramm Öl 2 EL)
- Kamillenblüten (pro 400 Gramm Öl benötigst Du auch hiervon 2 EL)
Hast Du einen eigenen Garten, kannst Du Ringelblumen und Kamillen auch selber anpflanzen und trocknen. Alternativ erhältst Du sie aber auch in einer Apotheke oder in einem Reformhaus.
Die Zubereitung
Die Zubereitung ist sehr simple und einfach zu erklären. Im ersten Schritt musst Du das Kokosöl in einem Wasserbad erhitzen. Du kannst das Öl in eine Tasse geben und diese Tasse dann in einen Topf mit Wasser stellen – oder die Zutaten in eine Schüssel oder auf einen Teller geben und dieses auf den Kochtopf stellen. Ist das BIO-Kokosöl flüssig, fügst Du die Blüten zu (sofern Du noch ganze Blüten hast, zerkleinere diese bitte vorab gut. Das kannst Du beispielsweise durch zerstampfen erreichen).
Die fertige Masse füllst Du nun in Dein Glas und lässt es abkühlen. Das Öl wird hierdurch wieder hart. Nach wenigen Stunden kannst Du die Pfotencreme bereits nutzen.
Pfotenbalsam mit Bienenwachs
Unser zweites Rezept ist keineswegs aufwendiger, es sind nur weitere Zutaten enthalten. Das sollte Dich aber nicht abschrecken, denn die Rezeptur enthält viele pflegende und schützende Zutaten für Deinen Vierbeiner. Deswegen bringe von Deinem nächsten Einkauf bitte folgende Dinge mit:
- 100g Bienenwachs (auch hier empfehlen wir BIO-Qualität)
- 100g BIO-Kokosöl/Kokosfett
- 100g BIO-Olivenöl
- 100g Sheabutter
Zusätzlich kannst Du sowohl in dieses als auch in das erste Rezept Vitamin E-Öl geben. Achte aber bitte auf die richtige Menge. Du rechnest ganz einfach: Fertiger Pfotenbalsam durch 100 ergibt die Anzahl der Tropfen Vitamin E-Öl. Beide unserer Rezepte ergeben zirka 400 Gramm Pfotensalbe. Durch diese Zugabe erreichst Du eine längere Haltbarkeit Deines Pfotenbalsam.
Aber nicht nur das Vitamin E-Öl wirkt sich positiv auf die Pfoten aus: Bienenwachs schützt sowohl di Ballen als auch die Ballenzwischenhaut vor Schmutz und Streusalz. Auch nervige Eisklumpen entstehen hierdurch gar nicht erst. In diesem Rezept ist der Entzündungshemmer das Olivenöl. Die Sheabutter sorgt dafür, dass die Pfoten weich bleiben und keine Risse entstehen.
Die Zubereitung
Auch wenn es wesentlich mehr Zutaten als bei unserem ersten Rezept sind, ist die Zubereitung genauso einfach! Wieder machst Du ein Wasserbad und schmilzt darin die Sheabutter, das Olivenöl, das Kokosfett und natürlich auch das Bienenwachs. Sind die Zutaten flüssig, kannst Du nun das Vitamin E-Öl bei Bedarf dazugeben (zu kannst auch hier Ringelblumen und Kamillenblüten zusätzlich beifügen!) und füllst es in Dein wieder verschließbares Glas oder Deine Dose um. Lasse es nun abkühlen und verschließe Dein Gefäß dann.
Selbstgemachtes Pfotenbalsam als Geschenk?
Kennst Du das: Du möchtest gerne den Menschen in Deinem Hundeverein oder von Deiner Gassirunde zu Weihnachten oder zum Geburtstag eine Kleinigkeit schenken, hast aber überhaupt keine Ahnung was? Dafür eignet sich die selbstgemachte Pfotencreme wirklich besonders gut! Denn Du kannst das Glas mit der Creme liebevoll dekorieren und gestalten. Außerdem ist dieses Geschenk nachhaltig, denn es wird weniger Plastik verbraucht und die Creme ist nützlich und wird somit nicht weggeschmissen.
Zudem ist es doch viel schöner, etwas selbstgemachtes zu verschenken, was mit viel Liebe und Herzblut entstanden ist, oder?
Übrigens macht sich die Pfotencreme auch ganz toll in einem Adventskalender für Deinen Hund!
Fazit: DIY Pfotencreme selber machen
Pfotencreme selber machen geht ganz einfach. Natürlich musst Du ein bisschen Zeit aufwenden, weißt aber dafür ganz genau, welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Außerdem kannst Du die Zutaten individuell auf Deinen Hund abstimmen. Auch als Geschenk eignet sich das selbstgemachte Pfotenbalsam wunderbar. Du kannst es zum Beispiel hinter ein Türchen eines Adventskalenders verstecken oder andere Hundehalter zu Weihnachten damit überraschen. Meist ist das sogenannte Do it yourself, also das Selbermachen, auch kostengünstiger.
Gemeinsam macht es übrigens noch mehr Spaß! Hast Du Kinder im Haushalt oder befreundete Hundemenschen? Dann könnt Ihr Euch auch verabreden, Eure eigene Pfotensalbe zu kreieren. So könnt Ihr Euch über die neuesten Hundehaltertipps austauschen und dabei noch etwas Gutes für Euren Hund herstellen.
Hast Du Fragen zu den Rezepten oder im Allgemeinen zu diesem Thema? Dann freuen wir uns auf ein Kommentar von Dir. Achte in dieser Zeit besonders gut auf die Pfoten Deines Hundes. Er wird es Dir mit Sicherheit danken.
Bildnachweis: depositphotos.com Sleeping dog paw @ Elegant01, Woman holding australian shepherd dog paw with icy and salty chunks @ Izemphoto und Still life from cup of tea, honey, wax , and pollen granule @ Soyka564
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