Es ist gar nicht so leicht, kreativ zu sein und so mal etwas mehr Schwung in die normalen Spaziergänge zu bringen, oder? Und dann vergisst man natürlich auch noch das Spielzeug oder den Futterdummy. Mir selbst geht es auch immer so. Aber wusstest Du, wie viele Beschäftigungen mit der Hundeleine Du zaubern kannst? Und die Leine hast Du doch eigentlich immer dabei, oder? Dann zeige ich Dir heute einige Inspirationen, die sich leicht umsetzen lassen.
Beschäftigungen mit der Hundeleine – mit welcher Leine geht das überhaupt?
Inhaltsverzeichnis
Du kannst hierfür nicht jede Leine nehmen. Eine Rollleine (oder auch „Flexi“ genannt) eignet sich dafür nicht. Besser sind Leinen, die besonders robust sind und auch Schmutz und Nässe hervorragend abkönnen. An dieser Stelle kann ich Dir von Herzen unsere Tauleinen empfehlen. Sie sind absolut reißfest, liegen weich in der Hand und es besteht keine Verletzungsgefahr.
Gerade, wenn Dein Hund die Leine auch mal ins Maul nehmen und sogar tragen soll, ist es wichtig, dass das Material unbedenklich ist und nicht bei jedem Biss direkt reißt. Die Tauleine gibt es inzwischen in vier modernen Farben. Schau sie Dir gerne genauer an.
Wenn Du sie gerade nicht für eine gute Leinenführigkeit benötigst, kannst Du sie Dir bequem umhängen. Den Karabiner kannst Du am Allzweckring einhaken.
Beschäftigungen mit der Hundeleine – vier Inspirationen für Dich
Natürlich sind unsere Vorschläge wie immer nur Inspirationen für Dich. Du solltest diese Ideen so ausführen, wie es für Deinen Hund und Dich am meisten Sinn und vor allem am meisten Spaß macht. Zudem muss ein Spaziergang nicht unbedingt eine Dauerbeschäftigung sein. Dein Hund freut sich sicherlich auch mal darüber, ganz entspannt dahin zu traben oder hier und da mal zu schnüffeln. Einige Hunde benötigen jedoch ein paar Aufgaben für unterwegs, weil sie ansonsten auf viele dumme Ideen kommen :-)
Such verloren Spiel mit der Leine
Das „Such verloren“-Spiel hatten wir Dir bereits in unserem Beitrag „Spaziergänge mit Hund interessanter gestalten“ vorgestellt. Das geht natürlich auch ganz einfach mit einer Leine.
Fange damit an, dass Du die Leine für Deinen Hund sichtbar fallen lässt und ihn animierst, zu der Leine zu laufen. Toll wäre es, wenn Dein Hund die Leine sogar anstupst. Dann belohnst Du ihn. Solltest Du mit Clickertraining arbeiten, kannst Du das auch Clickern. Wiederhole diesen Vorgang häufig an verschiedenen Worten und baue direkt ein Wort dafür auf. Dein Hund soll lernen, dass die Leine auch „Leine“ heißt.
Wenn Du denkst, dein Hund weiß genau, was er tun soll, kannst Du dann auch mal die Leine fallen lassen, wenn Dein Hund gerade nicht hinschaut. Dann kannst Du „Leine“ sagen oder gegebenenfalls auch „Such Leine“. Bleibe am besten erstmal noch in der Nähe der Leine.
Klappt das? Wunderbar. Dann darfst Du die Leine auch mal fallen lassen und einen Schritt weitergehen. Hierdurch wird es für Deinen Hund natürlich schwerer. Sollte Dein Hund nicht wissen, was er machen soll, gehe einfach einen Schritt zurück und intensiviere die vorherigen Schritte.
Findet Dein Hund die Leine aber, kannst Du den Suchkreis vergrößern. Dein Hund könnte eine Wiese absuchen. Oder Du lässt Deinen Hund abliegen und entfernst Dich von ihm, um die Leine zu verstecken. Aus eigener Erfahrung ein gut gemeinter Rat: Nimm eine Leine, die Du gut sehen kannst :-)
Binde die Leine in Hundetricks ein
Eine Hundeleine kannst Du auch wunderbar in verschiedene Hundetricks einbauen. In unserem Beitrag Tricks für Hunde hatte ich Dir bereits beschrieben, wie Du Deinem Hund beibringst, durch Deine Arme zu springen. Ebenso gut kann Dein Hund aber auch über die Leine springen, die Du mit den Armen spannst. So kannst Du die Leine neben Deinem Körper spannen oder vor Dir auf dem Boden, sodass Dein Hund erst durch Deine Beine springen muss (geht natürlich nur bei kleineren Hunden).
Beschäftigung mit der Hundeleine – Das Apportieren
Einige Hunde lieben es, Dinge zu tragen. Aufgrund der Verletzungsgefahr sehen aber immer mehr Hundehalter das Tragen von Stöckern kritisch. Der Hund eines Bekannten musste notoperiert werden, weil er beim Tragen gestolpert ist und sich den Stock in den Rachenraum gerammt hat. Ich möchte jetzt keine Panik verbreiten. Auch meine Hündin darf mal einen Stock tragen. Ihr geht es aber auch in nicht um den Stock, sondern um die Interaktion mit mir.
Eine schöne Alternative zum Tragen ist eine Leine. Achte aber darauf, dass Dein Hund nicht auf der Leine rum kaut. Das ist eine blöde Angewohnheit und auch wenn unsere Leine das bis zu einem gewissen Grad abkönnen: Einem Hundegebiss hält nichts dauerhaft stand :-)
Nicht jeder Hund wird zum Apportieren geboren – auch wenn es einigen Hunderassen im Blut liegt. Und auch wird es nicht jeder Hund lernen. Viele Hunde haben aber Freude am Apportieren und Du kannst es ihnen in einigen Schritten beibringen. Ich erkläre Dir, wie ich es meiner Hündin beigebracht habe, auch wenn hier viele andere Wege auch nach Rom führen.
Wie bringe ich meinem Hund das Apportieren bei?
Fange am besten erst mit einem Dummy oder Apportel an. Nun soll Dein Hund im ersten Schritt lernen, das Apportel ins Maul zu nehmen. Du kannst entweder jeden Schritt mit dem Maul in die richtige Richtung clickern oder Du machst mit dem Apportel Action, sodass es für Deinen Vierbeiner interessant wird. Dein Hund soll sogar versuchen, dass Apportel zu schnappen. Nimmt er es ins Maul, belohnst Du umgehend!
Ich habe den Futterdummy an eine Schleppleine gemacht und vor meiner Hündin hin und her gezogen. Nach Freigabe durfte sie hinterher flitzen und sich den Futterdummy schnappen. Der Vorteil war, dass ich den Futterdummy ja an der Schleppleine hatte und sie so zu mir ran ziehen konnte. Dann habe ich die Hand unter das Maul gehalten und ein „Gib“ aufgebaut. So hat sie gelernt, den Dummy erst dann fallen zu lassen, wenn ich die Freigabe dafür gegeben hatte.
Im nächsten Schritt habe ich die Freigabe erst später gegeben, bin mit ihr ein paar Schritte gelaufen und habe das Kommando zum Apportieren aufgebaut. Nach und nach konnte sie den Futterdummy dann mit dem Maul auch vom Boden aufnehmen und mir bringen. Und was mit einem Futterdummy oder Apportel klappt, funktioniert später auch mit einer Leine. Und so ergibt sich eine perfekte Beschäftigungen mit der Hundeleine.
Beschäftigungen mit der Hundeleine – das Bodentarget
Eine Leine eignet sich auch ganz toll als Bodentarget. Bei dieser Beschäftigungen mit der Hundeleine soll Dein Hund mit den Pfoten die Leine berühren. Du kannst mit der Leine einen Kreis auf den Boden legen. Nun bringst Du Deinem Hund bei, auf Kommando zur Leine in den Kreis zu laufen.
Im ersten Schritt führst Du Deinen Hund in den Kreis mit einem Leckerli und belohnst ihn. Führe gleich ein Kommando ein – zum Beispiel Target oder Kreis. Schritt für Schritt kannst Du den Abstand nun vergrößern. Achte aber darauf, dass Dein Hund den Kreis mit der Leine auch nur nach Deiner Freigabe verlassen darf. Also ähnlich wie beim Deckentraining. Denn so ein Bodentarget kann Dir auch große Dienste leisten, wenn Du an der Impulskontrolle mit Deinem Hund üben möchtest.
Bleibt Dein Hund zuverlässig auf Deinem Leinen-Target? dann kannst Du ja mal testen, wie sicher das Kommando sitzt und toben oder einen Ball werfen. Bleibt Dein Hund ruhig auf dem Target, vergiss bitte nicht das Belohnen.
Beschäftigung mit der Hundeleine – das Fazit
Bitte komme nicht in die Versuchung, einen Stundenplan für Hochbegabte für Deinen Hund aufzustellen. Hunde benötigen nicht an jedem Tag ein volles Programm. Aber wenn Du Deinem Hund immer mal etwas Abwechslung anbietest, wirkt sich das auf viele Faktoren positiv auf: Dein Hund achtet mehr auf Dich und freut sich, mit Dir zusammen zu arbeiten. Es stärkt Eure Beziehung und intensiviert dadurch auch Eure Bindung zueinander. Aber Dein Hund wird auch zufriedener sein, wenn er nicht nur körperlich, sondern auch geistig ausgelastet wird. Und ich verspreche dir: Auch Dir wird es Spaß machen und Dir gut tun, wenn Du Dich mit Themen wie einer abwechslungsreichen Auslastung beschäftigst.
Die Beschäftigungen mit der Hundeleine ist natürlich nur ein Teil davon. Und nicht jeder Hund mag alle Auslastungsmöglichkeiten. Du kennst Deinen Hund am besten und weißt, was zu Euch passt und was nicht.
Bildnachweise: Fotos by sleepherds.de